Die Operation Albulatunnel II ist angelaufen: Die Rhätische Bahn (RhB) hat auf beiden Seiten des projektierten, neuen Albulatunnels II Messbolzen eingesetzt und damit die Realisierung des 345 Millionen Franken teuren Neubauprojekts in Angriff genommen.
Der oberste Bauherr Graubündens, Regierungsrat Mario Cavigelli, sprach im Zusammenhang mit dem Tunnel-Neubau von einem Bekenntnis zum öffentlichen Verkehr. RhB-Verwaltungsratspräsident und CVP-Ständerat Stefan Engler bezeichnete die neue, sechs Kilometer lange Röhre als Quantensprung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Sicherheit.
Die eigentlichen Bauarbeiten beginnen aber erst nächstes Jahr. Ziel ist es laut RhB, den Bahnbetrieb im Albulatunnel II Ende 2020 aufzunehmen und danach die alte Röhre bis Ende 2021 zum Sicherheitstunnel umzubauen. Die Baukosten von 345 Millionen Franken finanzieren der Bund zu 85 Prozent und der Kanton Graubünden zu 15 Prozent.
Die beiden Tunnels, der alte und der neue, liegen 30 Meter auseinander und sind mit zwölf quer angelegten Durchgängen verbunden. Der bestehende Albulatunnel wurde 1903 in Betrieb genommen und war bis zur Eröffnung des Vereinatunnels im Jahr 1999 fast ein Jahrhundert lang die einzige Bahnverbindung ins Engadin.
Der Albulatunnel ist seit 2008 Teil des UNESCO-Welterbes «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina». Bei der Planung der neuen Röhre arbeitete die RhB deshalb eng mit den Verantwortlichen der Denkmalpflege des Kantons Graubünden und des Bundes zusammen.