Gegen die spanische Königstochter Cristina sind Ermittlungen wegen mutmasslichen Steuerbetrugs und Geldwäsche eingeleitet worden. Ermittlungsrichter José Castro teilte am Freitag in Palma de Mallorca mit, er werde zehn Steuererklärungen der 47-jährigen Infantin untersuchen.
Ausserdem habe er die Steuerbehörde um weitere Informationen gebeten, sagte Castro. Er will klären, ob die zweitälteste Tochter von König Juan Carlos und Königin Sofía zusammen mit ihrem Ehemann Iñaki Urdangarin Steuern hinterzogen hat.
Der frühere Handball-Star Urdangarín steht im Verdacht, als Präsident der gemeinnützigen Stiftung Nóos staatliche Gelder in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro unterschlagen zu haben.
Castro hatte in dieser Sache auch Cristina zu einer Beschuldigten erklären wollen, weil die Königstochter an Firmen ihres Mannes beteiligt gewesen war. Doch das Landgericht in Palma lehnte es ab, Cristina wegen des Verdachts der Unterschlagung vorzuladen und zu vernehmen.
Das Landgericht legte Castro allerdings Anfang Mai nahe, zu überprüfen, ob der Königstochter ein Steuervergehen zur Last gelegt werden könne. Nun forderte der Ermittlungsrichter Informationen von der Steuerbehörde in Katalonien an, da Cristina in Barcelona wohnt und arbeitet. Castro will unter anderem Informationen über alle Bankkonten und Vermögen der Königstochter bekommen.