In der Affäre um Sex-Vorwürfe gegen den britischen Prinzen Andrew hat ein Richter im US-Bundesstaat Florida die Anschuldigungen kassiert. Der Bezirksrichter wies die Vorwürfe in einer am Dienstag bekannt gewordenen Entscheidung als «reisserische Details» zurück.
Zur Begründung hiess es, die Anschuldigungen von einer anonymen Klägerin seien für den eigentlichen Fall, in dem der US-Milliardär Jeffrey Epstein im Mittelpunkt steht, nicht relevant. Durch den Zivilprozess in Florida war die Affäre um Prinz Andrew ins Rollen gekommen.
Die Klägerin mit dem Pseudonym «Jane Doe #3» hatte dabei erklärt, sie sei von Epstein als Minderjährige bei Orgien in London, New York und der Karibik gezwungen worden, auch mit dem Prinzen Sex zu haben. Dabei sei sie 17 Jahre alt gewesen. Das britische Königshaus wies die Anschuldigungen mehrfach entschieden zurück. Prinz Andrew ist der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II.
Epstein war 2008 zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, weil er die Dienste minderjähriger Prostituierter in Anspruch genommen hatte. «Jane Doe #3» geht nun gemeinsam mit einer «Jane Doe #4» genannten Klägerin gegen einen dabei von der Justiz mit Epstein geschlossenen Deal vor.
Sie werfen der Staatsanwaltschaft vor, Epsteins Opfer vor dem Urteil nicht konsultiert zu haben. Der Richter will ihre Anliegen nicht berücksichtigen, schloss aber nicht aus, dass die beiden Frauen als Zeuginnen befragt werden.