Iñaki Urdangarín, Schwiegersohn des spanischen Königs Juan Carlos, ist mehr als 20 Stunden lang vor einem Ermittlungsrichter zu seiner Verwicklung in einen Finanzskandal verhört worden. Der Vernehmungsmarathon in Palma de Mallorca ging in der Nacht zum Montag zu Ende.
Der Anwalt und Sprecher des früheren Handballstars, Mario Pascual Vives, äusserte sich beim Verlassen des Gerichts optimistisch. Er gehe davon aus, dass der Ehemann der Königstochter Cristina den Richter von seiner Unschuld überzeugt habe.
Die spanische Presse zeichnete am Montag ein anderes Bild. Der 44-Jährige habe bei seinem Verhör viele Fragen nur ausweichend beantwortet, berichteten die Zeitungen übereinstimmend. Zudem habe er zu mehreren Vorwürfen gesagt, sich nicht erinnern zu können. „Urdangarín ging aus dem Gericht schuldiger heraus, als er hineingegangen war“, kommentierte die Zeitung „Diario de Mallorca“.
Der königliche Schwiegersohn steht im Verdacht, Millionensummen von Steuergeldern veruntreut zu haben. Er ist in der Geschichte der spanischen Monarchie der erste Angehörige des Königshauses, der in einem Finanzskandal als Beschuldigter vor Gericht erscheinen musste.