Der deutsche Roboter- und Anlagenbauer Kuka ist in der ersten Jahreshälfte dank der Übernahme der Aargauer Swisslog stark gewachsen. Mit den Ergebnissen sieht sich der Konzern «deutlich über Plan».
Der Schub aus dem ersten Quartal setzte sich auch im zweiten fort. Der Zuwachs im zweiten Quartal betrug 49,7 Prozent, wie Kuka am Mittwoch mitteilte. Insgesamt schnellte in der ersten Jahreshälfte der Umsatz von Kuka um 52,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro hoch.
Einen grossen Teil zum Wachstum in den ersten sechs Monaten trug die Übernahme des Schweizer Logistiksysteme-Hersteller Swisslog bei. Swisslog steuerte 314,3 Millionen Euro zum Ergebnis bei. Ohne Swisslog hätte der Zuwachs laut Kuka noch 20,1 Prozent betragen. Der Auftragseingang stieg um rund einen Fünftel auf 1,4 Milliarden Euro an – das Plus geht grösstenteils auf das Konto von Swisslog.
Beim Gewinn dagegen bremste Swisslog den Konzern. Da die übernommene Swisslog nicht so rentabel ist wie die bisherigen Sparten, hinkte der Gewinnanstieg dem Umsatzplus deutlich hinterher. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 11,6 Prozent auf 68,4 Millionen Euro. Ohne einen Verlust von 28,6 Millionen Euro bei Swisslog hätte er sich aber fast verdoppelt. Der Reingewinn stieg um mehr als 80 Prozent auf 41,5 Millionen Euro.
Umsatz- und Gewinnsteigerung angepeilt
Derzeit drücken Integrations- und Restrukturierungskosten die Swisslog-Ergebnisse noch. In den folgenden Jahren erwartet Kuka nach einer Effizienzsteigerung einen positiven Wertbeitrag für Konzern, wie es weiter hiess.
Kuka hat im vergangenen Jahr via öffentliches Kaufangebot die Mehrheit an Swisslog übernommen. Mit der Integration der Aargauer Swisslog, die Krankenhaus-Logistik anbietet, wollen die Deutschen ihre Abhängigkeit von der Automobilindustrie reduzieren.
Mittelfristig will Kuka-Chef Till Reuter Umsatz und Gewinn deutlich steigern. Bis 2020 sollen die Erlöse auf 4 bis 4,5 Milliarden Euro und der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf mehr als 300 Millionen Euro zulegen. Für 2015 erwartet Kuka einen Konzernumsatz von rund 2,9 Milliarden Euro. Davon sollen 6,5 bis 7,0 Prozent Betriebsgewinn übrig bleiben.