Roger Schawinski erhält vom Konkursamt Zuschlag für Radio 105

Radio-1-Besitzer Roger Schawinski hat vom Konkursamt Zürich-Oerlikon den Zuschlag für den in Konkurs gegangenen Jugendsender Radio 105 bekommen. Das Abkommen über den Freihandverkauf sei am Samstagabend unterzeichnet worden, teilte Radio 1 am Sonntag mit.

Logo von Radio 105 (Bild: sda)

Radio-1-Besitzer Roger Schawinski hat vom Konkursamt Zürich-Oerlikon den Zuschlag für den in Konkurs gegangenen Jugendsender Radio 105 bekommen. Das Abkommen über den Freihandverkauf sei am Samstagabend unterzeichnet worden, teilte Radio 1 am Sonntag mit.

Es ist eine Rettung in letzter Minute: Das Zürcher Privatradio 105 hat letzte Woche den Konkurs bekanntgegeben. Daraufhin hat der Schweizer Radiopionier Roger Schawinski erklärt, den Sender retten zu wollen. Bald traten auch andere Interessenten in die Öffentlichkeit, darunter das Ringier-Radio «Energy».

Das von Schawinski vorgelegte Angebot sei vom Konkursverwalter als besser bewertet worden als alle andern, heisst es in der Mitteilung. Am kommenden Dienstag werde dieses Angebot im Handelsamtsblatt veröffentlicht. Die übrigen Interessenten hätten danach fünf Tage Zeit, ein höheres Angebot einzureichen. Schawinski hätte dann die Möglichkeit, ein höheres Angebot zu überbieten.

Ringier kommt nicht in Frage

Für den Kauf der Konzession und die Anlagen von Radio 105 gibt es inzwischen sechs Interessenten. Neben Schawinski sind dies unter anderem der TV-Sender joiz und Radio Energy des Ringier Verlages.

Ringier betreibe bereits das Maximum von zwei Sendern und könne deshalb gar keine weitere Sendekonzession erhalten, schreibt Radio 1 in der Mitteilung. Wenn Energy den definitiven Zuschlag erhalten sollte, so geschehe dies offenbar allein mit dem Ziel, dass damit der Konkurrent Radio 105 von der Bildfläche verschwinden werde.

Bakom muss entscheiden

Nach einem endgültigen Zuschlag an einen Bewerber kann das Konkursamt Zürich-Oerlikon im Namen der Music First Network AG beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) ein Gesuch einreichen, um die Konzession an einen neuen Besitzer zu übertragen. Ob dies der Fall sein wird, entscheidet das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).

Es handle sich um einen Präzedenzfall in der Geschichte der konzessionierten Privatradios, teilte das Bakom am vergangenen Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Im Falle von Radio 105 unterstütze das Bakom eine «nachhaltige Lösung im Rahmen einer Konzessionsübertragung an einen leistungsfähigen Bewerber». Ziel sei es, den Service public möglichst rasch wieder herzustellen, erklärte Bakom-Sprecherin Caroline Sauser.

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