Ahnuhld is bagg! Der Ex-Terminator und Ex-Governator bereiten sich auf den Ex-Rollator vor.
Gleich zu Beginn üben Dorfpolizisten schiessen. Auf Fleisch. Sie wollen mal sehen, wie so ein Geschoss wirkt. Ein Waffennarr hat nämlich eine Mords-Waffe mitgebracht, die verspricht mordsmässig was! Eine Rinderhälfte muss dafür herhalten. Tatsächlich. Wie lustig da das Rinderfleisch an die Cowboy-Hüte spritzt! Aber Vorsicht ist trotzdem geboten: So eine Waffe schlägt nämlich zurück. Das ist dann wie in der RS, am ersten Tag im Schiesstand. Ha. Wie alle springen, wenn einer mit der Pistole fuchtelt! Und noch mehr lachen wir Opern-Baller-Novizen darüber, wenn sich einer beim Rückstoss eine gebrochene Nase holt.
Dann dürfen wir auch sehen, wie das bei der praktischen Anwendung im Lebendversuch funktioniert: Der böse Boss entkommt nämlich den Guten. Und dazu fliesst Blut. Respektive spritzt Fleisch. Das ist dann schon weniger lustig, wenn so ein lebendes Menschenhirn auf die Strasse platzt, und all die Gedanken liegen nur noch so rum! Zumal der Kopf eines FBI-Beamten traditionellerweise gute Gedanken enthält. Das gute Hirn tut uns irgendwie mehr weh beim Platzen. Aber wir sollen ja auch gleich zu Beginn des Filmes verstehen, wie böse der Böse ist, und was alles unternommen werden muss, um ihn zur Strecke zu bringen.
Jetzt folgt eine Stunde Reklame für ein schnelles Auto von General Motors. Es ist kein Opel aus Bochum. Es ist ein X-1. Oder FX-1. Oder XX-1. Egal. Kein Corsa. Wir verstehen jetzt auch, warum Opel in Bochum den Laden dicht machen muss. Wer einen X-1, oder FX-1, oder XX-1 haben kann, egal, der will keinen Corsa. Der will mit 1000 PS, die der X-1, oder FX-1, oder XX-1 nun mal hat, mit 240 Sachen über Landstrassen bolzen, der will stundenlang, ohne zu tanken, Gummi liegen lassen oder ungeblitzt in ungemähten Maisfeldern mit 150 Sachen mähdreschen und dabei hin und wieder ein paar Gute umnieten. Der Böse der Bösen hat einen X-1, oder FX-1, oder XX-1 – egal, und das ist gut für ihn, weil er es nämlich eilig hat, um den Guten zu entkommen. Da der Böse viel Geld hat, hat er nicht nur einen X-1, oder FX-1, oder XX-1 – egal, sondern auch viele böse Kumpel, die ihm auch helfen die Guten wegzuballern.
Und wo ist jetzt Arnold Schwarzenegger? Ach, ja, Ahnuld! Er geniesst seinen Ruheständer. («Stand» heisst, umgangssprachlich übersetzt «Ständer») Er hat sich als Sheriff in die Provinz zurückgezogen. Er zieht ein Leben in bescheidenem Wohlstand und scheidendem Ruhestand der Arbeit an der Front vor. Er mag es nicht mehr unter Beschuss zu stehen. Er schiebt eher eine ruhige Kugel als Sheriff, weil er es in seinem letzten Job verbockt hat. Das klingt fast wie der Beginn von Arnold Schwarzeneggers Biografie. Ist aber mit verquerem, österreichischem Mumm gespielt. Und wenn es drauf ankommt, steht Arnie auch noch – müde – seinen witzigen Mann –The Last Stand eben.
Hat das alles Humor? Mit Mass. Aber darum geht es bei einem Kassenschlager nicht. Da sollen die Massen rein. Und Masse kann man nur mit Masse zwingen. Der Film zielt eher auf die Teenies, die es ja jetzt schon bis ins hohe Alter gibt. Ich schätze 75 Tote werden liegengelassen, drei Zerplatzte, ein Verhackstückter, drei mit Blattschuss Hingerichtete, ein Plattgefahrener und ca. 20 000 geballerte Schüsse stehen ca. 7 Pointen (für Gutgelaunte 18) gegenüber. Der Kinofreund (ich verzichte hier auf die weibliche Form, da ich nicht annehme, dass Frauen so blöd sind, sich Arnie mit 70 anzutun) darf ein paar Action- und zwei Westernzitate entziffern. Der Waffennarr erhält 90 Minuten Zeit sich zu vernarren. Wer nach diesem Film in ein Waffengeschäft taumelt, mit dem Bedürfnis, dem nächsten Massacker mit einem Massacker zuvorzukommen, der hat den Films verstanden.