Roman Zürcher – Frankreich entdeckt einen jungen Schweizer Filmer

Nicht nur am Filmfestival in Belfort lief sein Film in dieser Woche im Wettbewerb. Frankreich, sagt der Berner Zürcher, sei ohnehin das Land, dessen Filme ihn am meisten beeinflusst hätten. Die alten Filme. Die grossen Meister. Sie hätten ihn gelehrt zu schauen. Das scheint auch in Frankreich aufgefallen zu sein. In Bern hat er Kunst […]

Nicht nur am Filmfestival in Belfort lief sein Film in dieser Woche im Wettbewerb. Frankreich, sagt der Berner Zürcher, sei ohnehin das Land, dessen Filme ihn am meisten beeinflusst hätten. Die alten Filme. Die grossen Meister. Sie hätten ihn gelehrt zu schauen. Das scheint auch in Frankreich aufgefallen zu sein.

In Bern hat er Kunst studiert. In Berlin Film. Jetzt setzt er Kunst und Film zusammen. Dass das nicht ganz falsch ist, haben schon andere bewiesen. Aber er beweist nichts. Er probiert aus. Mit «Das merkwürdige Kätzchen» zeigt sich ein Eigentümlicher unter den jungen Schweizer Filmemachern zum ersten Mal einem grossen Publikum. Ramon Zürcher. An der Berlinale gehörte er zu den Geheimtipps.  

Am Filmfestival in Belfort lief sein Film in dieser Woche im Wettbewerb. Frankreich, sagt der Berner Zürcher, sei ohnehin das Land, dessen Filme ihn am meisten beeinflusst hätten. Die alten Filme. Die grossen Meister. Sie hätten ihn gelehrt zu schauen. Das scheint auch in Frankreich aufgefallen zu sein: Nach Belfort läuft der Film auch an anderen Festivals des Nachbarlandes.

Der Berner Zürcher aus Berlin

Nach vier Jahren Kunststudium an der Kunst-Hochschule Bern war es für Ramon Zürcher klar: Er wollte eigentlich Film studieren. An der Akademie für Film und Fernsehen in Berlin holte er das nach. Aus einer Seminararbeit wurde ein abendfüllender Film: «Das merkwürdige Kätzchen», eine ungewöhnliche Familien-Studie. 

Zürcher geht dabei nicht den Weg anderer Jungfilmer, die sich erst einmal in der präzisen Genre-Studie versuchen, oder sich gleich in einer ironischen Überhöhung riskieren. Er sucht sorgfältig seinen eigenen Weg. Er bedient sich der intellektuellen Mittel des literarischen Films, des Psycho-Thrillers und der Familienkomödie sucht aber nach einer eigenständigen emotionalen Sprache.

Die besteht hauptsächlich darin, dass Zürcher die Partitur seines Films nicht wohl linear komponiert. Die einzelnen Teile aus Bild-, Sprach- und Geräusch-Welt scheinen aber ein eigenständiges Leben zu führen. Das wirkt, als sähen wir ein Hörspiel, als hörten wir Bilder in Bilder hinein, als lauschten wir einer literarischen Erzählung. Wir folgen intuitiv den Assoziationsketten und entdecken unseren eigenen Film. «Das merkwürdige Kätzchen» ist eine Seminararbeit der Film- und Fernseh-Akademie Berlin. Es ist also erst ein Gesellenstück.

Richtig verwandt aber fühlt er sich mit Robert Walser. Seine Art, in die Gefühlswelten und Sehwelten seiner Figuren einzutauchen, ist eine Art Leitmethode für den jungen Filmemacher, die er ebenso in den frühen Filmen von Alain Tanner und Michel Soutter wiederfindet, wie auch in den Autorenfilmen von Lionel Baier oder den Montagetechniken von Robert Bresson. Was nun die Franzosen davon halten, wird auch Zürcher langsam klar: Gleich vier französische Festivals haben ihn eingeladen. Am Filmfestival von … erhielt er «Prix ….» eine erste französische Ehrung.

 

  

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