Romney gewinnt Republikaner-Vorwahlen in Michigan und Arizona

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat sich am Dienstag mit einem Doppelsieg bei den Vorwahlen etwas Luft verschafft. In seinem Geburtsstaat Michigan konnte er sich aber nur mit Mühe gegen den ultrakonservativen Ex-Senator Rick Santorum durchsetzen.

Mitt Romney inmitten von Anhängern in Michigan (Bild: sda)

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat sich am Dienstag mit einem Doppelsieg bei den Vorwahlen etwas Luft verschafft. In seinem Geburtsstaat Michigan konnte er sich aber nur mit Mühe gegen den ultrakonservativen Ex-Senator Rick Santorum durchsetzen.

Multimillionär Romney kam bei seinem Heimspiel in Michigan mit einem blauen Auge davon: Nach Auszählung fast aller Stimmen lag er mit 41,1 Prozent vorn. Santorum erhielt 37,9 Prozent, wie US-Medien berichteten. Der radikal-liberale Abgeordnete Ron Paul bekam 12 Prozent, der Ex-Parlamentspräsident Newt Gingrich 7 Prozent.

Die 30 Stimmen der Delegierten aus Michigan werden allerdings am Nominierungsparteitag der Republikaner Ende August nicht als Gesamtpaket vergeben. Romney konnte somit nur wenige Stimmen im Duell mit Santorum herausholen.

In Arizona gewann Romney hingegen klar – hier holte er gut 47 Prozent der Stimmen. Santorum erhielt 26,6 Prozent, Gingrich 16 Prozent und Paul acht Prozent. Damit bekommt Romney alle 29 Delegierten des Bundesstaates im Südwesten der USA zugesprochen.

Abgehobene Kommentare

„Wow, was für eine Nacht“, rief Romney seinen Anhängern in seinem Michigan-Hauptquartier in Novi zu. „Wir haben nicht deutlich gewonnen, aber es hat gereicht – und das ist alles, was zählt.“ Santorum liess sich ebenfalls feiern. „Vor einem Monat wussten sie nicht, wer wir sind, aber jetzt wissen sie es“, sagte der Ex-Senator.

Lange galt Romneys Sieg in Michigan als ausgemachte Sache. Doch dann brachte er sich selbst mit Kommentaren ins Abseits, die in dem von hoher Arbeitslosigkeit und Zwangsversteigerungen schwer gezeichneten Staat als abgehoben betrachtet wurden.

So erzählte er auf Wahlkampfveranstaltungen, dass seine Frau zwei Cadillacs fahre. Santorum versäumte zudem keine Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass Romney 2008 das milliardenschwere Hilfspaket der Obama-Regierung für die angeschlagene Autoindustrie in Michigan ablehnte.

Vorentscheidender „Super Tuesday“?

Eine Vorentscheidung über den republikanischen Herausforderer von Präsident Barack Obama im November könnte nun beim sogenannten „Super Tuesday“ am 6. März fallen. An diesem Tag wird in zehn Gliedstaaten gleichzeitig abgestimmt. Zuvor hält am Samstag der Bundesstaat Washington seine Vorwahl ab.

Um zum Kandidaten gekürt zu werden, müssen Bewerber mindestens 1144 Delegierte hinter sich bringen. Schätzungen des TV-Senders CNN zufolge liegt Romney mit 167 Wahlmännern derzeit klar vor Santorum (48), Gingrich (38) und Paul (27).

Weil aber alle vier Bewerber deutlich machten, bis zum Parteitag in Tampa im Rennen zu bleiben, könnte am Ende niemand die erforderliche Mehrheit erreichen. In diesem Fall müsste die Parteiführung die Kandidatenfrage hinter den Kulissen aushandeln.

„Todespartie“

Das Schreckgespenst der Republikaner – ein sich bis in den Sommer hinziehender, zermürbender Streit – wird immer wahrscheinlicher. „Es hat sich nicht viel geändert“, sagte der republikanische Wahlstratege Ron Bonjean. Das Rennen werde noch lange dauern. „Das fühlt sich an wie eine politische Todespartie.“

Vor wenigen Monaten seien die Republikaner noch zuversichtlich gewesen, die Präsidentenwahl gewinnen zu können. Mittlerweile habe sich in der Partei grosser Pessimismus breitgemacht. „Je länger das alles dauert, umso mehr werden die republikanischen Wähler sagen: ‚Wir mögen keinen der Bewerber.'“

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