Der Schweizer Rüstungkonzern Ruag macht 60 Prozent seines gesamten Umsatz mit zivilen Geschäften. Das sind vier Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2013. Die militärischen Geschäfte sind am abnehmen.
Der Schweizer Konzern Ruag entwickelt sich immer mehr vom Rüstungshersteller zum internationalen Technologiekonzern. Auch im ersten Halbjahr waren die Wachstumstreiber das zivile Geschäft und die Auslandsexpansion.
Mittlerweile macht die Ruag 60 Prozent ihres Umsatzes mit dem zivilen Geschäft. Im ersten Halbjahr 2013 waren es erst 56 Prozent. Auf das militärische Geschäft entfallen nur noch 40 Prozent des Umsatzes. In der Vorjahresperiode waren es noch 44 Prozent.
Zwar ist das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) nach wie vor der wichtigste Einzelkunde der Ruag. Dessen Anteil am Umsatz ist jedoch von 33 Prozent auf noch 30 Prozent erneut leicht zurückgegangen.
Zulegen konnte die Ruag dagegen mit den Divisionen für Raum- und Luftfahrt. Im Bereich Flugzeugstrukturbau verzeichnete die Ruag einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Auch der Umsatz der Division Verteidigung, die beispielsweise Waffensysteme aufrüstet und wartet, blieb unverändert.
Probleme bei Pulverlieferungen
Einen leichten Umsatzrückgang verzeichnete der bundeseigene Konzern im Geschäft mit Munition (Ammotec). Dieser Rückgang sei auf einen Engpass bei Pulverlieferungen zurückzuführen, schreibt die Ruag in einer Medienmitteilung vom Montag.
Der Grund sei ein Produktionsunfall beim wichtigsten Pulverhersteller der Ruag-Division Ammotec im März, erklärte Ruag-Sprecherin Rita Baldegger der Nachrichtenagentur sda. Dies habe zu Produktionsunterbrechungen in den Werken Fürth und Thun geführt.
Der Lieferant arbeite intensiv am Wiederanlaufen der Produktion. Die Ruag geht davon aus, dass frühestens im Oktober mit regelmässigen, aber weiterhin reduzierten Lieferungen zu rechnen sei.
Umsatz deutlich gesteigert
Aufgrund der soliden Entwicklung in den anderen Segmenten konnte die Ruag ihren Nettoumsatz insgesamt um 9 Prozent auf 921 Mio. Fr. steigern.
Insgesamt erzielte die Ruag 62 Prozent ihres Umsatzes im Ausland und noch 38 Prozent in der Schweiz. In der Vorjahresperiode hatte der Schweizer Anteil am Umsatz noch 40 Prozent betragen. Das grösste Wachstum ausserhalb der Schweiz verzeichnete die Ruag in Nordamerika.
Das Betriebsergebnis (EBIT) der Ruag stieg im ersten Halbjahr um 13 Prozent auf 50 Mio. Franken. Der Reingewinn lag dennoch mit 42 Mio. Franken nur 0,7 Prozent über dem Vorjahreswert.
Im zweiten Halbjahr geht das Unternehmen von einer nach wie vor schwierigen Pulverversorgung im Kleinkaliber-Munitionsbereich und einer unsicheren Situation in der Weltwirtschaft aufgrund der Ukraine-Krise und den Konflikten im Nahen Osten aus. Laut Ruag dürften sich Nettoumsatz und Betriebsergebnis schwächer als im Vorjahr entwickeln.