Ruby an Prozess gegen Berlusconi nicht anwesend

Gegen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi ist am Montag in Mailand der sogenannte Ruby-Prozess weiter gegangen. Die von der Verteidigung vorgeladene Marokkanerin Karima El Marough alias Ruby erschien wider Erwartungen nicht vor Gericht.

Ruby erschien nicht vor Gericht (Archiv) (Bild: sda)

Gegen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi ist am Montag in Mailand der sogenannte Ruby-Prozess weiter gegangen. Die von der Verteidigung vorgeladene Marokkanerin Karima El Marough alias Ruby erschien wider Erwartungen nicht vor Gericht.

Die Mailänder Staatsanwältin Ilda Boccassini attackierte deswegen die Rechtsanwälte Berlusconis: „Das ist eine Strategie, um den Prozess hinauszuziehen, damit Berlusconi bis zur Wahlkampagne kommen kann“, sagte Boccassini. Berlusconi steht wegen Sex mit einer Minderjährigen und Amtsmissbrauch vor Gericht.

Laut politischen Beobachtern hofft Berlusconi, dass das Urteil im Ruby-Prozess erst nach den Parlamentswahlen gefällt wird, bei denen er zum sechsten Mal als Premier kandidieren will. Eine Verurteilung vor den Wahlen würde dem ohnehin schon angekratzten Ansehen des Medienzaren stark schaden, heisst es.

19-Jährige weilt im Ausland

Die 19-jährige Ruby, welche die Richter als Zeugin befragen wollten, erschien nicht vor Gericht, ohne dafür einen Grund anzugeben. Ihre Verteidigerin erklärte, dass die junge Marokkanerin im Ausland sei. Es sei unklar, wann sie vor Gericht anwesend sein könne.

Die Verteidiger des Ex-Premiers baten um eine Vorladung Rubys für die nächste Gerichtsverhandlung am kommenden Montag (17. Dezember). Die junge Frau steht im Mittelpunkt des Mailänder Sex-Prozesses.

Der Prozess gegen Berlusconi läuft seit April 2011. Zu einem Urteil soll es im Januar kommen, wie aus Mailänder Ermittlerkreisen verlautete. Der Ex-Regierungschef bestreitet eine sexuelle Beziehung zu Ruby. Im Falle einer Verurteilung droht dem Mailänder TV-Unternehmer eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

Berlusconi war Ende Oktober wegen Steuerbetrugs in erster Instanz bereits zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

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