Benjamin Spühler, Mitglied des Initiativkomitees der Initiative gegen zu frühe Sexualkunde, ist aus dem Komitee zurückgetreten. Grund sind laut diesem Vorwürfe aufgrund einer Verurteilung wegen sexueller Kontakte mit einer Minderjährigen in den 1990er-Jahren.
Die eidg. Volksinitiative war am Dienstag lanciert worden. Am Freitag bestätigte das Initiativkomitee Meldungen von „Blick“ und „Aargauer Zeitung“ zum Rücktritt Spühlers.
Das Komitee sei von dritter Seite informiert worden, dass Spühler „vor rund 17 Jahren aufgrund sexueller Kontakte zu einer Minderjährigen ohne Schuldeingeständnis verurteilt wurde“, heisst es in einer Mitteilung.
Spühler entschuldigt sich
Aufgrund dieser vorher nicht bekannt gewesenen Tatsache habe das Komitee Spühler aufgefordert, das Gremium zu verlassen und alle Aktivitäten in Verbindung mit der Initiative zu unterlassen. Dieser sei der Aufforderung unverzüglich nachgekommen und habe sich für die unterlassene Information über seine Vergangenheit entschuldigt.
Spühler hatte als Vertreter des Basler Elternkomitees Einsitz im Initiativkomitee. Das Elternkomitee kämpft seit längerem gegen den Einsatz eines Unterrichts-Sets für die Sexualerziehung in der Schule im Kanton Basel-Stadt und hat unter dem Präsidium Spühlers auch die eidgenössische Volksinitiative initiiert.
Er hätte sich einen anderen Beginn der Unterschriftensammlung gewünscht, sagte auf Anfrage Nationalrat Sebastian Frehner (SVP/BS), Co-Präsident des Initiativkomitees.
Der Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet ist seinerseits aus dem Initiativkomitee ausgetreten. Er bestätigte eine entsprechende Meldung von Westschweizer Regionalradios. Er äusserte sich schockiert. Man könne nicht Werte missachten, die man verteidigen wolle, erklärte er.
Zentrale Forderung der Initiative „Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule“ ist, dass kein Sexualunterricht vor dem Alter von neun Jahren erteilt wird.