Rumänien feiert 25. Jahrestag des Ausbruchs der Revolution 1989

Vor einem Vierteljahrhundert begann im westrumänischen Temeswar der Aufstand, der zehn Tage später zum Sturz des kommunistischen Diktators Ceausescu führen sollte. Als einziger ranghoher Politiker hat der neue Präsident Klaus Iohannis dieses Jubiläum gefeiert.

Gräber von Revolutionstoten im westrumänischen Temeswar (Timisoara) (Bild: sda)

Vor einem Vierteljahrhundert begann im westrumänischen Temeswar der Aufstand, der zehn Tage später zum Sturz des kommunistischen Diktators Ceausescu führen sollte. Als einziger ranghoher Politiker hat der neue Präsident Klaus Iohannis dieses Jubiläum gefeiert.

Auch ein Vierteljahrhundert nach dem Fall des Kommunismus hat Rumänien nach Einschätzung von Iohannis noch Nachholbedarf in Sachen Demokratie.

«Ist das demokratische System (in Rumänien) voll funktionstüchtig? Ist Rumänien eine leistungsstarke Marktwirtschaft? Hat das Land das Gefälle zu den westlichen Ländern genügend reduziert? Die Antwort auf all dies ist eher: nein», sagte er am Dienstag im westrumänischen Temeswar (Timisoara).

Ioannis feierte dort zusammen mit Bürgern den 25. Jahrestag des Beginns der rumänischen Revolution 1989. «Rumänien braucht ein grosses nationales Museum des Kommunismus», sagte Iohannis.

Die Bürger von Temeswar hätten gezeigt, dass der Wunsch nach Freiheit stärker sei als ein repressives System. Damit hätten sie «ein ganzes Land inspiriert».

Am 16. Dezember 1989 hatte in Temeswar ein blutiger Volksaufstand gegen das kommunistische Regime begonnen. Auslöser war ein Protest gegen die drohende Strafversetzung des damals in Temeswar lebenden regimekritischen protestantischen Pastors Laszlo Tökes. Die Revolte weitete sich binnen weniger Tage auf das ganze Land aus und endete mit dem Sturz des kommunistischen Diktators Nicolae Ceausescu.

Erste Schüsse in Temeswar

Die ersten Schüsse regimetreuer Sicherheitskräfte auf Demonstranten fielen am 17. Dezember in Temeswar. Zum Gedenken an die Todesopfer sollen daher am Mittwoch landesweit alle rumänisch-orthodoxen Kirchen die Glocken läuten.

Auch an den Folgetagen wird vor allem mit kirchlichen Totengedenkfeiern an den verschiedenen Schauplätzen der Massaker im ganzen Land an die Opfer erinnert. Landesweit starben damals 1142 Menschen bei Strassenkämpfen, davon 104 in Temeswar.

Am 22. Dezember wurden Ceausescu und seine Frau Elena gefangen genommen. Am 25. Dezember wurde das Paar von einem Revolutionstribunal in einem Scheinprozess zum Tode verurteilt und hingerichtet.

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