Nach einer tödlichen Brandkatastrophe und massiven Protesten gegen die Regierung nimmt Rumäniens Präsident Victor Ponta schliesslich den Hut.
Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Er begründete dies mit den massiven Protesten gegen die Regierung vom Vorabend, die es aus Anlass einer tödlichen Brandkatastrophe gegeben hatte.
«Die Verärgerung ist legitim», sagte Ponta am Mittwoch im rumänischen Fernsehen. «Es wäre ein grosser Fehler, dies zu ignorieren.»
Der 43-jährige Sozialdemokrat Ponta ist seit langem politisch angeschlagen. Er steht wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht. Das Parlament hatte sich geweigert, ihm die Immunität als Abgeordneter zu entziehen. Dies hatte seine mögliche Verhaftung verhindert.
Noch am Dienstagabend hatten Zehntausende Rumänen den Rücktritt Pontas gefordert. Auslöser war ein Brand in einem Nachtclub mit 32 Toten am Freitagabend, für den viele Rumänen die weit verbreitete Korruption im Land verantwortlich machen.
«Jemand muss die Verantwortung für das übernehmen, was geschehen ist», sagte der Vorsitzende der regierenden Sozialdemokraten, Liviu Dragnea, in Bukarest. Der Einschätzung eines SRF-Osteuropakorrespondenten zufolge dürfte der Rücktritt Pontas den Kampf gegen die Korruption nun beschleunigen.