In einem Mailänder Schloss haben italienische Experten nach Informationen der Nachrichtenagentur Ansa rund hundert frühe Zeichnungen und Gemälde des legendären Barockmalers Caravaggio entdeckt.
Wie Ansa am Donnerstag berichtete, wurden die Stücke im Castello Sforzesco in Mailand gefunden. Die Expertengruppe schätzte den Wert demnach auf rund 700 Millionen Euro, gemessen an durchschnittlichen Preisen bei Auktionen für Werke aus dieser Zeit.
Die zahlreichen Zeichnungen sowie einige Gemälde fertigte Caravaggio demnach während seiner Jugendzeit an, offenbar als er zwischen 1584 und 1588 bei dem Maler Simone Peterzano lernte. Die Stücke seien in einer Werkesammlung von Schülern Peterzanos entdeckt worden, berichete Ansa weiter.
Die Forscher fanden auch einen von Caravaggio geschriebenen Zettel. Eine graphologische Untersuchung habe ergeben, dass es sich um seine Handschrift handle, zitierte Ansa die Wissenschaftler Maurizio Bernardelli Curuz und Adriana Conconi Fedrigolli, die zwei Jahre lang die Forschungsarbeiten leiteten. Am Freitag wollen sie ihre Ergebnisse offiziell vorstellen.
Caravaggio lebte von 1571 bis 1610. Er gilt als einer der bedeutendsten italienischen Maler überhaupt. Mit seinen Schatten-und-Licht-Kompositionen revolutionierte er in der Epoche des Frühbarocks die Malerei. Der aus Norditalien stammende Künstler mit dem bürgerlichen Namen Michelangelo Merisi gelangte in der Kunstszene von Rom zu Ruhm.
Er musste dann jedoch Hals über Kopf aus der Stadt fliehen, weil er in einen Fall von Totschlag verwickelt war. Im Jahr 1610 starb er im Alter von 39 Jahren – laut Forschern offenbar an Malaria. Zu Caravaggios bekanntesten Werken gehören „Bacchus“, „Abendmahl in Emmaus“ und „Die Opferung Isaaks“.