«Runder Tisch» statt generelle Freigabe von Wanderwegen für Biker

Der Baselbieter Landrat will Wanderwege im Wald nicht generell für Mountainbiker freigeben. Vielmehr soll ein «Runder Tisch» Lösungen für Interessenskonflikte der verschiedenen Waldnutzer suchen, wie es in einer Debatte am Donnerstag hiess.

Der Baselbieter Landrat will Wanderwege im Wald nicht generell für Mountainbiker freigeben. Vielmehr soll ein «Runder Tisch» Lösungen für Interessenskonflikte der verschiedenen Waldnutzer suchen, wie es in einer Debatte am Donnerstag hiess.

Die Debatte ausgelöst hatten eine Petition von Swiss Cycling (Schweizerischer Radfahrer-Bund) sowie ein CVP/EVP-Postulat zugunsten eines Waldnutzungskonzepts. Die Petition forderte mittelfristig den freien Zugang für Biker zu öffentlichen Wegen und Pfaden; derzeit ist Biken in Baselland nur auf Waldstrassen erlaubt.

Die Regierung erklärte sich darauf bereit, im kantonalen Richtplan und in der Waldentwicklungsplanung auf das Anliegen einzugehen. Allerdings machte sie ebenso Vorbehalte wegen Konflikten mit vielen anderen Nutzungsinteressen und der Auswirkungen auf den Naturhaushalt. Daher sucht sie einen Weg über einen «Runden Tisch».

Eingeleitet werden soll so ein rollender Konfliktlösungsprozess statt eines starren Konzepts, einbezogen werden alle am Wald interessierten Nutzer und die Waldeigentümer. Konkret will die Regierung dazu den schon bestehenden «Runden Tisch Sport und Natur» zu einer regierungsrätlichen Kommission mit Antragsrecht aufwerten.

Einer gegen alle

Dagegen stellte sich ein einzelner FDP-Landrat, der sich für die Petition von Swiss Cycling in die Bresche schlug: Das Anliegen der Petenten sei nicht wirklich geprüft worden, mit dem nun vorgesehenen Weg werde es noch lange kein Biker-Netz geben, und ausserdem wäre ein solches auch touristisch von Interesse, sagte er.

Der übrige Rat unterstützte jedoch die Haltung der Regierung: Es müsse auf alle Rücksicht genommen werden, nicht ein einzelnes Nutzungsinteresse dürfe sich durchsetzen, und der «Runde Tisch» sei ein guter Weg, hiess es unisono. Er sei «offenbar nicht in einer Mehrheitsposition», stellte darauf der einzelne FDP-Landrat fest.

Keinen Erfolg hatte zudem die CVP/EVP-Fraktion, die vom :«Runden Tisch» alle zwei Jahre einen Bericht wollte, damit tatsächlich Ergebnisse kämen. Der Rat lehnte dies ab, worauf die CVP/EVP gegen die Abschreibung der Vorstösse war, die die Debatte ausgelöst hatten. Der Rat schrieb diese indes ab.

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