Weil er für besonders schöne Fotoaufnahmen auf die Spitze der Brooklyn Bridge kletterte, ist ein russischer Tourist in New York festgenommen worden. Jaroslaw Kolschin wurde nach Angaben aus Justizkreisen am Montag formell von einem Gericht der US-Metropole angeklagt.
Das Gericht legte zugleich eine Kaution von 5000 Dollar für seine Freilassung fest. Diese Summe konnte der 24-Jährige bis zum Abend nicht aufbringen, so dass er zunächst weiter im Gefängnis blieb.
Kolschin war nach Angaben der Polizei am Sonntag mitten am Tag auf einen der Türme der Brooklyn Bridge geklettert. In luftiger Höhe angekommen, machte er ganz entspannt mehrere Fotos mit seinem Handy, danach kletterte er ohne Zwischenfälle wieder herunter. Zu seinem Unglück wurde die Aktion von einem Polizisten beobachtet, der Alarm schlug und auch Luftunterstützung anforderte.
Kolschin verursachte nach Angaben der Polizei keinerlei Schäden und versuchte auch nicht, Teile der berühmten Brücke mitzunehmen. Trotzdem wurde er wegen «unerlaubten Betretens» und «Gefährdung der öffentlichen Ordnung» angeklagt.
Es war bereits der zweite Vorfall an der Brooklyn Bridge innerhalb weniger Wochen. Am 22. Juli wehten auf der berühmten Brücke auf einmal zwei riesige weisse Fahnen, über deren Herkunft heftig spekuliert wurde.
Schliesslich bekannten sich zwei Berliner Künstler dazu, die normalerweise an der Brücke hängenden US-Fahnen gegen die weissen Flaggen ausgetauscht zu haben. Sie wollten damit nach eigenen Angaben an den deutschstämmigen Erbauer der Brücke, John Roebling, erinnern. Dieser war am 22. Juli 1869 gestorben.