Nach dem Flug von zwei russischen Bombern über den Ärmelkanal hat die britische Regierung den russischen Botschafter einbestellt. Die Langstreckenbomber vom Typ Tupolew hätten eine Umleitung von Passagierflugzeugen nötig gemacht, teilte das Aussenministerium mit.
Zwei britische Eurofighter seien bei dem Zwischenfall am Mittwoch aufgestiegen. Die Bomber TU-95 hätten dabei nicht den britischen Luftraum verletzt.
Trotzdem werde der Vorfall als «bedeutende Eskalation» gesehen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus britischen Regierungskreisen. Bislang habe sich die russische Luftwaffe meist auf Flüge in der Nähe von Schottland beschränkt.
In den vergangenen Monaten hatten es bereits in Skandinavien ähnliche Vorfälle gegeben. Schweden und Dänemark warfen Russland im Dezember vor, einen Beinahe-Zusammenstoss zweier Flugzeuge nahe Kopenhagen verursacht zu haben. Auch sie bestellten die jeweiligen Botschafter in ihren Ländern ein.
Dass russische Militärmaschinen bis nah an den Luftraum westlicher Staaten fliegen, war während des Kalten Kriegs üblich. Die Beziehungen zwischen der Regierung in Moskau und dem Westen sind wegen der Ukraine-Krise so angespannt wie seit damals nicht mehr.