Wie schon im vergangenen Jahr demonstrieren patriotische russische Rocker auf Motorrädern in der Berliner Innenstadt. Anlass ist das Ende des Weltkrieges vor 71 Jahren.
Die eigens aus Moskau angereisten Biker der «Nachtwölfe» erinnerten zusammen mit Veteranen der früheren sowjetischen Armee und weiteren Russen in Berlin an das Ende des Zweiten Weltkrieges.
Die Rocker legten am Montagvormittag am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park einen Kranz nieder. Auch einige Veteranen beteiligten sich in Uniform und mit Orden geschmückt an der Veranstaltung.
Insgesamt kamen etwa tausend Menschen zusammen – zum Teil mit russischen und sowjetischen Fahnen. Sie feierten den Sieg über das nationalsozialistische Deutschland vor 71 Jahren. Der 9. Mai ist in Russland der «Tag des Sieges».
Die «Nachtwölfe» gelten als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Krim-Annexion sowie als extreme Nationalisten. Allerdings endet der Patriotismus bei der Auswahl ihrer fahrbaren Untersätze – zu sehen waren meist Motorräder deutscher, amerikanischer und japanischer Marken.
Die Rockergruppe war mit einigen Dutzend Motorrädern im Konvoi erst leicht verspätet am Vormittag vorgefahren. Viele Mitglieder trugen Fahnen oder Transparente. Den russischen Rockern schlossen sich auch Unterstützer, etwa aus Serbien und Deutschland, an.
Die Gruppe war am 29. April in Moskau gestartet. Wie im vergangenen Jahr führte ihre umstrittene «Siegesfahrt» von Moskau nach Berlin – über die Slowakei und die Tschechische Republik. Polen hatte ihnen die Einreise verboten. Bei der Fahrt im vergangenen Jahr hatten deutsche Behörden die Visa mehrerer Mitglieder abgelehnt und die Einreise verhindert.
Während Westeuropa am 8. Mai der Befreiung von den Nazis gedenkt, gilt in Russland der 9. Mai 1945 als «Tag des Sieges», da an diesem Tag die Kapitulation der Wehrmacht im sowjetischen Hauptquartier ein zweites Mal besiegelt worden war.