Hunderte Helfer graben so schnell es geht, doch die Überlebenschancen der Verschütteten schwinden: Mehr als einen Tag nach einem Erdrutsch in Südchina werden unter den Geröllmassen noch immer sieben Menschen vermisst. Bisher fanden die Retter 31 Leichen.
13 zum Teil schwer verletzte Menschen zogen die Retter aus den Trümmern, wie der staatliche Fernsehsender CCTV am Montag berichtete.
Nach ungewöhnlich schweren Regenfällen hatte der Erdrutsch am frühen Sonntagmorgen eine Interimsunterkunft an der Baustelle eines Wasserkraftwerkes im Kreis Taining in der südostchinesischen Provinz Fujian unter sich begraben. Die Geröllmassen wurden auf 100’000 Kubikmeter geschätzt.
Paramilitärische Polizeikräfte verstärkten die Bergungstrupps, die mit Spürhunden nach Lebenszeichen unter den Erdmassen, Felsen und Trümmern suchten. Auch waren Dutzende Bagger im Einsatz. Anhaltende Regenfälle erschwerten die Bergungsarbeiten.
„Wir schliefen noch, als der Berg anfing, stark zu beben, und ehe wir uns versahen, flossen Sand und Schlamm in unser Zimmer, berichtete der Arbeiter Deng Chunwu der Nachrichtenagentur Xinhua. Er überlebte, indem er sich mit drei Arbeitskollegen unter einen Stützpfeiler rettete. Ihr Raum sei zehn Meter zur Seite verschoben worden.
«Es regnete seit Tagen ununterbrochen, und ich dachte, das ist halb so wild», sagte Deng Chunwu. «Aber der Regen in der Nacht war stärker als je zuvor.» Er und seine Kollegen wurden ins Krankenhaus gebracht. Einer von ihnen war schwer verletzt. Alle Verletzten waren aber in stabilem Zustand, wie Xinhua berichtete.
Staats- und Parteichef Xi Jinping und Regierungschef Li Keqiang riefen zu äussersten Anstrengungen auf, um die Opfer zu finden.
Die starken Regenfälle in Südchina hatten in der Region seit Mittwoch mehrere Überflutungen und Erdrutsche ausgelöst. Auch die Ernte vieler Bauern wurde zerstört. In der Provinz Hubei starb ein drei Jahre altes Kind, nachdem es mit seiner Grossmutter von den Fluten erfasst wurde. Die Frau wird noch immer vermisst.