Russischer Unternehmer veräussert Gunvor-Anteile vor US-Sanktionen

Ein russischer Unternehmer, der am Donnerstag auf die US-Sanktionsliste kam, hat einen Tag vorher seine Beteiligung am in der Schweiz ansässigen Ölhandelskonzern Gunvor an einen Geschäftspartner weitergegeben. Das gab der Grosskonzern bekannt.

Gunvor-Logo am Firmengebäude in Genf (Archiv) (Bild: sda)

Ein russischer Unternehmer, der am Donnerstag auf die US-Sanktionsliste kam, hat einen Tag vorher seine Beteiligung am in der Schweiz ansässigen Ölhandelskonzern Gunvor an einen Geschäftspartner weitergegeben. Das gab der Grosskonzern bekannt.

Die Firma teilte mit, Gennadi Timtschenko habe die von ihm gehaltenen Anteile am Mittwoch an seinen Geschäftspartner Torbjorn Törnqvist verkauft. Törnqvist sei jetzt Mehrheitsaktionär des Energiehändlers mit 87 Prozent. Gunvor hat seinen Sitz in Genf und auch Timtschenkos Wohnsitz befindet sich laut der US-Sanktionsliste in Genf.

Mit der Aufnahme in die US-Sanktionsliste wird unter anderem das Vermögen der betroffenen Personen eingefroren. Die USA wollen damit Druck auf Russland in der Krim-Krise ausüben. Timtschenko habe enge Geschäftsbeziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin, erklärten US-Regierungsbeamte dem „Wall Street Journal.

In einer Mitteilung zeigte sich Gunvor empört über Feststellungen der USA, wonach es angeblich eine Verbindung zwischen Putin und Gunvor gebe. Putin sei nie im Besitz von Anteilen an Gunvor gewesen und sei auch nicht Begünstigter von Gunvors Geschäftsaktivitäten, teilte Gunvor laut der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Gunvor setzte 2012 nach eigenen Angaben 93 Mrd. Dollar um und erwirtschaftete einen Gewinn von 433 Mio. Dollar. Die Auswirkungen der Sanktionen auf das Unternehmen sind unklar; die Schweiz hat bislang keine Sanktionen ergriffen.

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