Russland erinnert mit Nachstellung an Schlacht von Borodino

200 Jahre nach dem Feldzug von Napoleon hat Russland mit einer grossen Historienschau an die Schlacht von Borodino 1812 erinnert. Bei dieser Schlacht habe sich die Grösse und der Heldenmut des russischen Volkes bewiesen, sagte Präsident Wladimir Putin am Sonntag bei der Zeremonie.

Die Schlacht von Borodino wird historisch nachgestellt (Bild: sda)

200 Jahre nach dem Feldzug von Napoleon hat Russland mit einer grossen Historienschau an die Schlacht von Borodino 1812 erinnert. Bei dieser Schlacht habe sich die Grösse und der Heldenmut des russischen Volkes bewiesen, sagte Präsident Wladimir Putin am Sonntag bei der Zeremonie.

Unter den vielen Staatsgästen war auch der ehemalige französische Präsident Valéry Giscard d’Estaing (1974-1981). Das russische Staatsfernsehen übertrug die nachgestellten Kämpfe in historischen Kostümen der Napoleonzeit live von dem früheren Schlachtfeld. In Borodino bei Moskau werden bis zum Abend 300’000 Zuschauer erwartet.

Die Moskauer Staatsführung nutzt das Gedenken an das Blutbad sowie den Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg traditionell auch, um das patriotische Grossmachtgefühl der Russen zu stärken. „In der Einheit des russischen Volkes liegt auch der Patriotismus, der all diese Zeiten die wichtigste Grundlage aller unserer grossen Siege war“, sagte Putin.

Appell von Putin

Bei einem Gespräch mit Giscard d’Estaing warb Putin für die Verständigung zwischen Russen und Westeuropäern. „Ich hoffe, dass wir mehr tun können, um Europa auf der Grundlage gemeinsamer moralischer Werte zu vereinigen“, betonte der russische Präsident der Agentur Interfax zufolge.

Im Ort Borodino, etwa 100 Kilometer vor Moskau, kämpften die Truppen des russischen Zaren Alexander I. unter dem Oberkommando von Fürst Michail Kutusow. Putin würdigte Kutusow nach einer Kranzniederlegung an einem Denkmal in Borodino als russisches Symbol für „Mut“ und „Tapferkeit“.

Das Gemetzel vom 7. September 1812, das auch durch Leo Tolstois „Krieg und Frieden“ Berühmtheit erlangte, endete mit dem Tod von 80’000 Soldaten. Am 14. September 1812 zog Napoleon mit seiner Truppe in die verlassene und brennende Metropole Moskau ein, wo er vergeblich auf ein Einlenken des Zaren wartete und schliesslich den Rückzug befahl.

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