Nach der Wahl des Reformers Hassan Ruhani zum iranischen Präsidenten setzt sich Russland für einen Abbau der Sanktionen gegen den Iran ein. Es sei erforderlich, über eine Abschwächung der Sanktionen nachzudenken, sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow.
Lawrow forderte die 5+1-Gruppe der Vetomächte des UNO-Sicherheitsrats und Deutschlands dazu auf, die Verhandlungen mit dem Iran über dessen Atomprogramm mit «gutem Willen» und «Flexibilität» fortzusetzen.
Ruhani hatte am Montag grössere Transparenz angekündigt, um deutlich zu machen, dass seine atomaren Aktivitäten im Einklang mit den internationalen Regelungen stünden. Der Atomstreit lasse sich nur auf dem Verhandlungsweg lösen, «Drohungen und Sanktionen» seien «wenig wirksam».
Der designierte Nachfolger von Staatschef Mahmud Ahmadinedschad schlug vor, den festgefahrenen Atomgesprächen mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland neuen Schwung zu geben.
Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie den Bau von Atombomben zu betreiben. Teheran bestreitet dies.
Seit sieben Jahren verhandelt das Land mit Grossbritannien, China, Frankreich, Russland, den USA und Deutschland über Wege aus der Krise – bislang ohne nennenswerte Ergebnisse. Der Sieg von Ruhani bei der Präsidentenwahl am Freitag weckte im Ausland die Hoffnung auf einen Kurswechsel des Iran.