Russland kann gegen Belgien Revanche nehmen

In der Gruppe H kann sich Belgien vorzeitig den Vorstoss in die Achtelfinals sichern. Voraussetzung ist ein Sieg heute gegen Russland (18 Uhr).

Wilmots plant mit Belgien den nächsten Sieg. (Bild: SI)

In der Gruppe H kann sich Belgien vorzeitig den Vorstoss in die Achtelfinals sichern. Voraussetzung ist ein Sieg heute gegen Russland (18 Uhr).

Die Belgier hatten sich zum Auftakt gegen Algerien lange schwer getan. Aber letztlich reichte es dank der Auswechselspieler Marouane Fellaini und Dries Mertens doch noch zum 2:1-Sieg, der ihnen für die zweite Partie alle Trümpfe in die Hände spielt. Da die Russen beim 1:1 gegen Südkorea Punkte abgaben, reicht den Belgiern ein zweiter Erfolg zur vorzeitigen Qualifikation für die nächste Runde.

Sowohl Belgien als auch Russland sind nach 12 Jahren erstmals wieder an einer WM-Endrunde mit dabei. 2002 in Japan gewann Belgien das Vorrunden-Duell gegen die Russen 3:2, dank dem heutigen Trainer Marc Wilmots, der den dritten Treffer der «Roten Teufel» verbuchte. Belgien stiess dadurch in die Achtelfinals vor, derweil Russland die Heimreise antreten musste. Nun also bietet sich die Gelegenheit zur Revanche.

Auch in die Begegnung vom Sonntag im Maracana von Rio de Janeiro gehen die Belgier als Favorit. Mit Nicolas Lombaerts und Axel Witsel hat Wilmots zwei Mann in seinem Kader, die ihm viel über den Gegner erzählen konnten. Beide spielen für Zenit St. Petersburg. Sorgen machte man sich zuletzt um Abwehr-Chef Vincent Kompany, der sich mit einer Leistenverletzung herumplagt. Der Innenverteidiger von Englands Meister Manchester City dürfte aber dennoch spielen.

Bei den Russen sorgte zuletzt Keeper Igor Akinfejew für rote Köpfe. Wie er im Spiel gegen Südkorea den Ball zum 0:1 durch die Hände gleiten liess, tat weh. Trotzdem will der italienische Coach Fabio Capello offenbar an ihm festhalten. Und immerhin schaffte Alexander Kerschakow eine Viertelstunde vor Schluss den Ausgleich.

In der zweiten Partie der Gruppe H dürfte sich entscheiden, ob Südkorea oder Algerien weiterhin davon träumen darf, im Rennen zu bleiben. Den Asiaten war gegen Russland in der Hitze von Cuiaba bei hoher Luftfeuchtigkeit zum Schluss die Puste ausgegangen. Da dürfte sie beruhigen, dass heute in Porto Alegre (Kickoff 21 Uhr) gespielt wird, dem «Kühlschrank» Brasiliens. Dort sind nicht mehr als 15 Grad zu erwarten.

Algerien war gegen Belgien das erste WM-Tor seit 28 Jahren gelungen, das aber letztlich doch nicht für einen Punkt reichte. Gegen Südkorea muss aber Zählbares her, ansonsten scheitern die Nordafrikaner nach 1982, 1986 und 2010 auch bei ihrer vierten WM-Teilnahme in der Vorrunde.

Algeriens Trainer Vahid Halilhodzic hat vor dem entscheidenden WM-Spiel gegen Südkorea die algerischen Medien stark kritisiert. «Was dort geschrieben wird, sind Lügen und Blödsinn», wetterte der Bosnier in der Pressekonferenz einen Tag vor der Partie. In der Presse Algeriens wird gemutmasst, dass Verbandschef Mohamed Raouraoua Veränderungen in der Aufstellung gefordert habe. «Ich bin der Trainer, ich treffe die Entscheide», betonte der 61-Jährige: «Und ich spreche nicht mit dem Präsidenten über die Aufstellung.»

Zudem soll es laut der heimischen Presse Spannungen im Team zwischen dem Trainer und seinen Spielern wegen der taktischen Ausrichtung im mit 1:2 verloren Auftaktmatch gegen Belgien gegeben haben. «Ich bin sehr stolz darauf, was ich für das Team getan und in den vergangenen Jahren bewegt habe», rechtfertigte sich Halilhodzic gegenüber seinen medialen Kritikern.

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