Russland beginnt die Mission Gold im olympischen Eishockey-Turnier mit einem 5:2 gegen Slowenien. Die USA setzt beim 7:1 gegen die Slowakei ein Ausrufezeichen, Kanada gewinnt gegen Norwegen 3:1.
Alles anderes als der Olympiasieg wäre für Russland eine herbe Enttäuschung. Der Auftakt ist den Einheimischen allerdings nur resultatmässig geglückt. Dabei sah es zunächst nach einem Kantersieg aus. Die Russen legten los wie die Feuerwehr und führten nach vier Minuten 2:0. Beim ersten Tor nach 77 Sekunden traf Alexander Owetschkin auf Vorarbeit von Jewgeni Malkin, beim 2:0 war es umgekehrt. Auch in der Folge dominierten die Gastgeber nach Belieben – das Schussverhältnis in den ersten 20 Minuten lautete 18:4 -, ein weiterer Treffer blieb ihnen jedoch verwehrt.
Nach der ersten Pause vermochten die Russen aber nicht mehr wirklich zu überzeugen. Den Slowenen, die erstmals bei Olympischen Spielen dabei sind, gelang zweimal der Anschlusstreffer, sodass es nach 40 Minuten nur 3:2 für den haushohen Favoriten stand. Für die zwei Tore benötigte der Aussenseiter bloss vier Schüsse. Wer nun mit einer heftigen Reaktion der Russen im letzten Drittel rechnete, wurde enttäuscht. Immerhin stimmte in den ersten acht Minuten die Effizienz, sodass der achtfache Olympiasieger letztlich doch zu einem ungefährdeten Sieg kam. Vor allem in der Defensive müssen sich die Russen steigern, wollen sie nicht eine ganze Nation ins Tal der Tränen stürzen.
Im zweiten Spiel der Gruppe A unterstrichen die USA, dass mit ihnen auch in Sotschi zu rechnen ist. Der Olympia-Finalist von 2010 liess den Slowaken keine Chance. Nach dem 1:1 von Tomas Tatar (21.) zogen die Amerikaner innerhalb von 13:51 Minuten auf 7:1 (35.) davon. Einziger Doppeltorschütze war Paul Stastny, Phil Kessel steuerte einen Treffer und zwei Assists zum Kantersieg bei.
Kanada mit mässigem Turnierstart
Im Abendspiel der Gruppe B kam Kanada zu einem mühevollen 3:1-Startsieg gegen Norwegen. Der Olympiasieger von Vancouver 2010 bekundete besonders im ersten Drittel Probleme, den Tritt zu finden, was auch das Schussverhältnis von 9:8 offenbarte. Im Mitteldrittel erhöhte die Mannschaft von Trainer Mike Babcock jedoch die Kadenz und erzielte durch Shea Weber (27.), den kongenialen Verteidigungspartner des Schweizers Roman Josi bei Nashville, den Führungstreffer. Nach dem 2:0 durch Jamie Benn (36.) schien die Gegenwehr der aufopferungsvoll kämpfenden Norweger endgültig gebrochen.
In der Startminute des Schlussdrittels gelang den Norwegern durch KHL-Profi Patrick Thoresen in Überzahl der Anschlusstreffer und liess deren Hoffnung auf eine Überraschung wieder aufleben. Doch Kanada reagierte blitzschnell auf den Gegentreffer und Verteidiger Drew Doughty stellte lediglich 85 Sekunden später mit dem 3:1 die alte Differenz wieder her – der Arbeitssieg war Tatsache.
Im ersten Spiel der Gruppe setzte sich Finnland gegen Österreich 8:4 durch. Die Österreicher, bei denen Christian Weber zum Trainerteam gehört, hatten im ersten Drittel zweimal geführt, doch die Finnen konterten jeweils rasch. Als in der letzten Minute des Startdrittels innerhalb von nur acht Sekunden Olli Maataa und Jarkko Immonen die Tore zum 4:2 erzielten, war die Moral unseres Nachbarlandes gebrochen. Den Österreichern nützte auch ein Hattrick von NHL-Profi Michael Grabner nichts.
Negatives gab es für die Finnen dennoch, da Teemu Selänne nach dem Startdrittel nicht mehr auf das Eis zurückkehren konnte. Gemäss den finnischen Verantwortlichen leidet der 43-jährige Oldie allerdings nur an einer leichten «Oberkörperverletzung» und sei geschont worden.
Schweizer Frauen gegen Russland
Im Frauen-Turnier wurde der Gegner der Schweizerinnen bekannt. Die Mannschaft von Coach René Kammerer wird am kommenden Samstag im Viertelfinal auf Russland treffen. Die Russinnen sicherten sich dank eines 3:1 gegen Schweden den ersten Platz in der Gruppe B und kämpfen nun mit der Schweiz um den Einzug in die Halbfinals.