Russland verlegt Flugabwehrraketen nach Kaliningrad

Als Reaktion auf die geplante US-Raketenabwehr in Europa stationiert Russland nach einem modernen Radarsystem nun auch Flugabwehrraketen in der Ostsee-Exklave Kaliningrad. Die Ankündigung erfolgte einen Tag vor NATO-Russland-Gesprächen.

Die russische Flagge (Archiv) (Bild: sda)

Als Reaktion auf die geplante US-Raketenabwehr in Europa stationiert Russland nach einem modernen Radarsystem nun auch Flugabwehrraketen in der Ostsee-Exklave Kaliningrad. Die Ankündigung erfolgte einen Tag vor NATO-Russland-Gesprächen.

Das System des Typs S-400 Triumph werde in Kürze nach einer Übung verlegt werden. Es solle künftig den Westen Russlands schützen, kündigte am Mittwoch ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax an.

Die Raketen können sowohl gegen Kampfflugzeuge und Marschflugkörper als auch gegen Kurz- und Mittelstreckenraketen eingesetzt werden. Ebenfalls geplant ist die Stationierung von Boden-Boden-Raketen des Typs Iskander in der Region.

Er hoffe, dass Russland und die NATO ihre „allseits bekannten Schwierigkeiten überwinden“ könnten, sagte Kremlchef Dmitri Medwedew. Russland lehnt den geplanten US-Raketenschild ab und hat wiederholt ein gemeinsames System vorgeschlagen.

Geldverschwendung

Die NATO bietet Moskau zwei separate, wenn auch eng verbundene Systeme an. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen forderte Russland zur Zusammenarbeit bei einer neuen Raketenabwehr in Europa auf. Die von Moskau angekündigten Raketenstationierungen seien „Geldverschwendung“, sagte Rasmussen am Mittwoch in Brüssel.

Die NATO-Aussenminister werden am Donnerstag mit ihrem russischen Kollegen Sergej Lawrow über die geplante Raketenabwehr sprechen. Die NATO sieht darin einen Schutz beispielsweise gegen Raketen aus dem Iran.

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