Russland ist nach den Worten von Aussenminister Sergej Lawrow zu einem Neustart der Beziehungen zu den USA bereit. «Es ist jetzt das nötig, was die Amerikaner wohl ‚Reset‘ nennen», sagte Lawrow in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des russischen Fernsehens.
Russland sei für eine Normalisierung des Verhältnisses sowie für eine Neuauflage der früheren Politik von US-Präsident Barack Obama. Vielleicht könne es einen «Neustart 2.0» geben, sagte Lawrow.
Die USA hatten nach dem Abschied von Ex-Präsident George W. Bush mit den Russen angesichts von Spannungen eine «Reset»-Politik verkündet. Diese wurde aber später für gescheitert erklärt.
Es gebe zwar trotz der im Ukraine-Konflikt von den USA gegen Russland verhängten Sanktionen noch eingeschränkte Kontakte zwischen Moskau und Washington, sagte Lawrow. Wichtige Projekte beim Kampf gegen Terrorismus und gegen Drogen seien aber eingefroren.
Die Zusammenarbeit beider Länder werde heute von Washington auf vielen Ebenen zerstört, sagte Moskaus Chefdiplomat. Er beklagte, dass Russland bei Wahlen in den USA oft als Feind herhalten müsse. So hoffe die US-Führung wohl durch eine Sprache der Härte vor allem in der Aussenpolitik auch bei den Kongresswahlen auf zusätzliche Stimmen, meinte Lawrow.