Russland ist zum 26. Mal Eishockey-Weltmeister. Die „Sbornaja“ setzt sich im Final in Helsinki gegen die Slowakei souverän mit 6:2 durch.
Ein Drittel lang hielt die slowakische Defensive um Torhüter Jan Laco den russischen Angriffswellen stand. Dann machten Alexander Pereschogin (27.), Alexej Tereschenko (34.) und Alexander Semin (36.) innerhalb von neun Minuten alles klar. Für die Russen ist es der dritte Titel in fünf Jahren, nachdem sie zuletzt in Québec (2008) und Bern (2009) triumphiert hatten.
Die Skorerkünste Jewgeni Malkins benötigten die Russen im Final nicht mehr. Der NHL-Topskorer der Pittsburgh Penguins setzte zwar den Schlusspunkt, zu diesem Zeitpunkt war die Partie jedoch längst entschieden. Noch im Halbfinal hatte er Finnland beim 6:2-Sieg mit drei Toren praktisch im Alleingang bezwungen. Gegen die Slowakei setzten andere NHL-Stars die Akzente: Semin (2 Tore/1 Assist), Pawel Dazjuk (1 Tor/2 Assists) und Alexander Owetschkin (2 Assists).
Die Russen waren an dieser WM die klar beste und ausgeglichenste Mannschaft. Das vom ehemaligen Lugano-Trainer Sinetula Biljaletdinow gecoachte Team wusste auch die besten Einzelspieler in seinen Reihen – angeführt von Turnier-MVP und -Topskorer Jewgeni Malkin (19 Skorerpunkte).
Wie vor drei Jahren in Bern gewann der Rekord-Weltmeister alle zehn Partien ohne Punktverlust. Zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in Sotschi sandten die Russen ein erstes Signal der Stärke an ihre Konkurrenz aus Nordamerika und Skandinavien. 2010 in Vancouver war Russland bereits im Viertelfinal ausgeschieden.
Die Slowaken verpassten das zweite „Märchen“ nach 2002 deutlich. Vor zehn Jahren hatten sie die Russen in Göteborg (Sd) im Final 4:3 bezwungen und sich sensationell den ersten WM-Titel geholt. Die Hoffnungen in diesem Final hielten nicht lange – trotz einem perfekten Start. Zdeno Chara, der beste Verteidiger der WM, brachte die Slowaken in der 2. Minute in Führung. Doch bereits in der 10. Minute glich Semin mit seinem ersten Treffer an diesem Abend aus. Im zweiten Drittel brach der slowakische Defensivriegel schliesslich zusammen. Chara konnte im letzten Abschnitt mit seinem zweiten Tor nur noch auf 2:5 verkürzen.
Die Enttäuschung bei den Slowaken dürfte sich nach der ausgezeichneten WM jedoch in Grenzen halten. Für die Osteuropäer ist es die vierte WM-Medaille nach Silber 2000, Gold 2002 und Bronze 2003. Zuletzt hatten sie viermal in Serie die Viertelfinals verpasst und waren sie in der Weltrangliste hinter die Schweiz gefallen. Nun machen sie einen Sprung von Platz 9 auf 6.
Russland – Slowakei 6:2 (1:1, 3:0, 2:1)
Hartwall Arena, Helsinki. – 13’242 Zuschauer. – SR Jerabek/Reiber (Tsch/Sz), Arm/Blumel (Sz/Tsch). – Tore: 2. Chara (Surovy) 0:1. 10. Semin (Owetschkin, Dazjuk) 1:1. 27. Pereschogin (Popow) 2:1. 34. Tereschenko (Schirokow, Scherdew) 3:1. 36. Semin (Dazjuk) 4:1. 44. Dazjuk (Semin, Owetschkin) 5:1. 50. Chara (Surovy, Satan/Ausschluss Owetschkin) 5:2. 59. Malkin (Nikulin, Nikitin) 6:2. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Russland, 2mal 2 Minuten gegen die Slowakei.
Russland: Warlamow; Nikulin, Birjukow; Jemelin, Rjasenski; Medwedew, Denis Denissow; Nikitin; Pereschogin, Malkin, Popow; Semin, Dazjuk, Owetschkin; Scherdew, Tereschenko, Schirokow; Kokarew, Switow, Kuljomin; Kusnezow.
Slowakei: Laco (45. Hamerlik); Sekera, Baranka; Chara, Sersen; Vydareny, Starosta; Radivojevic, Handzus, Kopecky; Satan, Surovy, Hudacek; Miklik, Mikus, Tatar; Hovorka, Bliznak, Bartovic; Hascak.
Bemerkungen: Slowakei ohne Granak, Kudroc und Marcel Hossa (alle verletzt). – Schüsse: Russland 42 (13-16-13); Slowakei 31 (10-8-13). – Powerplay-Ausbeute: Russland 0/2; Slowakei 1/1.