Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss setzt sich für zwei in Indonesien zum Tod verurteilten Australier ein. Zusammen mit Virgin-Gründer Richard Branson richtet die ehemalige Innenministerin in einem Brief einen Gnadenappell an den indonesischen Präsidenten Joko Widodo.
Die beiden australischen Drogenschmuggler Andrew Chan und Myuran Sukumaran wurden am vergangenen Mittwoch auf die Gefängnisinsel Nusakambangan gebracht, wo sie durch ein Erschiessungskommando hingerichtet werden sollen. Widodo wies bisher sämtliche Aufrufe für eine Begnadigung zurück.
Im Brief an den indonesischen Präsidenten bezeichnen Dreifuss und Branson in ihrer Eigenschaft als Mitglieder der Weltkommission für Drogenpolitik die Hinrichtung als «unmenschliche Form der Bestrafung», die sich bisher in keinem Land massgeblich im Kampf gegen den Drogenhandel bewährt habe.
Unterschrieben ist der Brief an Widodo auch vom ehemaligen brasilianischen Präsidenten Fernando Henrique Cardoso. Eine Begnadigung der Todeskandidaten wäre in den Augen von Dreifuss und den Mitunterzeichnern ein «erster Schritt hin zu einer sinnvollen Reform, die ein leuchtendes Beispiel für ganz Asien werden könnte».