Sänger N’Dour darf nicht zu Senegals Präsidentschaftswahl antreten

Senegals Verfassungsgericht hat die Kandidatur des populären Sängers Youssou N’Dour für die Präsidentschaftswahl zurückgewiesen. Wie die senegalesische Nachrichtenagentur APS am Freitagabend berichtete, wurde keine genaue Begründung genannt.

Youssou N'Dour - hier bei einem Auftritt in Montreux - wird zur Präsidentschaftswahl in Senegal nicht zugelassen (Archiv) (Bild: sda)

Senegals Verfassungsgericht hat die Kandidatur des populären Sängers Youssou N’Dour für die Präsidentschaftswahl zurückgewiesen. Wie die senegalesische Nachrichtenagentur APS am Freitagabend berichtete, wurde keine genaue Begründung genannt.

In einer umstrittenen Entscheidung billigte das Gericht am Freitag zudem die Kandidatur von Präsident Abdoulaye Wade. Insgesamt akzeptierte das Gericht die Kandidaturen von 14 Bewerbern für die Präsidentschaftswahl am 26. Februar.

Der 85-jährige Wade hat bereits zwei Amtszeiten an der Spitze des westafrikanischen Staates hinter sich, ein drittes Mandat ist umstritten. Laut senegalesischer Verfassung sind einem Präsidenten nur zwei Amtszeiten erlaubt, doch diese Änderung trat erst nach Wades Amtsantritt im Jahre 2000 in Kraft.

Das Gesetz gelte nicht rückwirkend, daher solle ihm die Kandidatur für eine dritte Amtszeit erlaubt werden, hatte der 85-jährige Wade argumentiert. Die Opposition hatte bereits Proteste angekündigt, sollte das Gericht Wades Antrag entsprechen.

Gefeierter Sänger

Der Sänger N’Dour hatte erst am Mittwoch seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl bekannt gegeben. Der 52-Jährige ist in Europa einer der bekanntesten afrikanischen Musiker.

Seinen international wohl erfolgreichsten Hit „Seven Seconds“ nahm er im Sommer 1994 mit Neneh Cherry auf. In seiner Heimat ist N’Dour, ein Grenzgänger zwischen afrikanischer Tradition und westlicher Popmusik, seit langem ein gefeierter Star.

Korruption angeprangert

Bereits in der Vergangenheit hatte N’Dour scharfe Kritik an der Regierungspartei geübt. Im November kündigte er an, aus dem Musikgeschäft auszusteigen und sich auf die Politik zu konzentrieren.

Der Grammy-Gewinner besitzt einen Radiosender und eine Zeitung. Diese Medien berichten regelmässig über Korruption und Vetternwirtschaft der amtierenden Regierung und des Präsidenten. In den vergangen Jahren engagierte sich N’Dour unter anderem im Kampf gegen Malaria.

Nächster Artikel