Hoch verschuldete Eigenheim-Besitzer in den USA können künftig unter Umständen Mieter ihres Hauses oder ihrer Wohnung werden. Die Bank of America startete am Donnerstag ein Pilotprogramm für säumige Kreditnehmer, die vor dem Rauswurf aus ihrer Immobilie stehen.
Diese überschreiben dabei der Bank ihr Haus. Im Gegenzug bleiben sie als Mieter darin wohnen und zahlen eine Miete nicht über dem ortsüblichen Niveau. Zudem muss die Miete unter der Höhe der bisherigen Ratenzahlungen liegen.
Das Pilotprojekt startet zunächst in den von der US-Immobilienkrise besonders getroffenen Bundesstaaten Nevada und Arizona sowie im Staat New York. Die Teilnehmer des Vorhabens werden von der Bank ausgewählt, Immobilienbesitzer können sich nicht selbst dafür bewerben.
Voraussetzung ist, dass die Schuldner mindestens 60 Tage in Zahlungsverzug sind und alle anderen Alternativen ausgeschöpft haben, um einen Rauswurf aus ihrem Haus zu vermeiden.
Die Bank of America hatte dem „Wall Street Journal“ zufolge Anfang März eine Vereinbarung mit dem Staat getroffen, um eine Strafe wegen betrügerischer Immobilienkredite und Pfändungen um 850 Mio. Dollar zu mindern. Sie war eines von fünf grossen US-Geldinstituten, die eine Rekordstrafe von insgesamt 25 Mrd. Dollar akzeptiert hatten, um Ermittlungen der US-Regierung und von 49 der 50 US-Bundesstaaten zu umstrittenen Pfändungen zu beenden.