Eskimos haben tausendmal so viel Schnee und doch nur dreimal so viele Wörter dafür wie wir, nämlich – drei. Die US-Amerikaner hingegen kennen nur ein einziges: Fuck! Gut, damit meinen sie natürlich nicht Schnee, sondern eigentlich alles – nur selten aber das, was die Bibel tausendfach mit „erkennen“ umschreibt. Da das „Fuck“ in gewissen Filmen ähnlich häufig wie Schnee bei Eskimos vorkommt, habe ich für Sie versucht, die gefühlten 2300 „Fucks“ in „Safe„ auseinanderzuhalten.
Eskimos haben tausendmal so viel Schnee und doch nur dreimal so viele Wörter dafür wie wir, nämlich – drei. Die US-Amerikaner hingegen kennen nur ein einziges: Fuck! Gut, damit meinen sie natürlich nicht Schnee, sondern eigentlich alles – nur selten aber das, was die Bibel tausendfach mit „erkennen“ umschreibt. Da das „Fuck“ in gewissen Filmen ähnlich häufig wie Schnee bei Eskimos vorkommt, habe ich für Sie versucht, die gefühlten 2300 „Fucks“ in „Safe„ auseinanderzuhalten.
Das geschwungene „Fuck“. Von Männern ausgestossen, heisst es untrüglich: „Das ging aber jetzt schief!“, mit dem Zusatz „Und du bist schuld daran!“. Bei Frauen sollte man „Fuck“ eher mit: „Ich wusste, dass das schief geht!“ übersetzen. Hustet es eine Frau einer Frau zu, heisst es etwa: „Was machen wir hier noch?“ Während es unter Männern auch bedeuten kann: „Lasst es uns geniessen!“. „Fuck“ scheint im amerikanischen fest mit Katastrophe konnotiert. Aber auch Konflikte löst der Amerikaner gerne mit dem einen Wort: Wo die Engländerin früher mit ihrer Platzkarte in der Hand einem unerlaubt auf ihrem Sessel sitzenden Herrn im Kino vielleicht noch wortreich zuhauchte: „Würde der Herr eventuell die Güte haben, mir den Platz zu überlassen!“ setzt eine Amerikanerin heute mit der einfachen Frage: „What the fuck?“ ihren Anspruch auf den nummerierten Platz geradlinig durch.
„Fuck“ kann Blaffsein ausdrücken, ebenso, wie Bestürzung, Erstaunen, ja schiere Fassungslosigkeit. Ist nicht das „Fuck“ von Jason Statham ein Musterbeispiel für die krasse Erkenntnisnot, in die ein Mann geraten kann, als er eine Knarre im Allerwertesten („Fuck“!) explodieren lässt („Fuckyou!“)?
Womit wir bei der Steigerungsform des „Fuck“ angekommen sind, dem „Fuckyou“. Es wird im Film sinnstiftend als Gesprächseröffnung verwendet, kommt aber auch gerne als Beendigung eines Gedankenaustausches zum Einsatz, wo es, etwas lauter vermeldet, meist kurz vor dem Übergang zur Faustsprache (gemeint ist hier nicht die Goethes) zur Anwendung kommt.
Auf die Superlativ-Form von „Fuck“, das „Fockthemotherfocker“ will ich hier nicht eingehen. Es fasst aber gut zusammen, was ich von „Safe“ halte.
Sollten Ihnen in dieser Kolumne zu viele „Fucks“ vorkommen, lade ich sie ein – gegen meine eiserne Prinzipien verstossend – in die deutsch synchronisierte Fassung zu gehen: Dort heisst jedes dritte Wort? Richtig. Nicht Schnee .. Gerade eben das richtige Wort für „Safe“.
(Für jene, die das Gerücht, die Eskimos hätten so viele Wörter wie Schnee für Schnee, für wahr halten, sei entgegengehalten: Tatsächlich lässt sich die Frage, wieviele Wörter für das Weiss die Eskimos haben, nicht beantworten. Die Sprache der Inuit ist nämlich polysynthetisch, was bedeutet, dass aus jedem Grundmorphem durch das inkorporieren anderer Grundmorpheme sowie durch das Hinzufügen von Präfixen und Suffixen eine unbegrenzte Zahl von zusammengesetzten Wörtern gebildet werden kann. Wenn wir unsere zusammengesetzte Wörter mitzählen, so wie wir es bei Schneematsch (Schnee + Matsch) im Deutschen tun, dann haben die Inuit abertausende Wörter für Schnee, ebenso wie sie dann aber auch abertausende Wörter für alles andere haben. Wenn wir nur die Grundmorpheme zählen, dann haben die Inuit zwei Wörter für Schnee, nämlich „fallenden Schnee“ und „liegenden Schnee“.)