Sie gehört zu den pflegeleichtesten Familien im Zoo Zürich: Die fünfköpfige Gruppe der Arabischen Oryx, einer Antilopenart. Selbst der Schnee stört die Wüstenbewohner nicht, wie ein Besuch am Mittwochvormittag auf dem Zürichberg zeigte.
Noch nicht mal acht Wochen alt, aber quicklebendig: Übermütig hüpft der junge Arabische Oryx Lameh (arabisch für „glänzend“) durch sein Gehege. Neugierig und ohne Scheu beäugt er die Zaungäste. Dann stakst er auf zarten Beinchen durch die weisse Pracht und bleibt hinter einem Ast stehen. Mit seinem hellbraunen Fell hebt er sich kaum von der Umgebung ab.
Die erste Zeit nach seiner Geburt Ende Oktober musste Lameh im Stall verbringen, denn die jungen Oryx sind so genannte „Ablieger-Typen“, wie Kurator Robert Zingg am traditionellen Zoo-Apéro sagte. Das bedeute, dass sich das Neugeborene draussen einen gut versteckten Platz suche und sich dort niederlasse. Dann sei es nur mit grossem Aufwand wieder zurück in den Stall zu bewegen, dort musste es wegen des nasskalten Wetters aber sein.
Tiere sind extremen Temperaturen ausgesetzt
Jetzt darf sich die Familie zumindest tagsüber draussen vergnügen. Mutter Zama beobachtet ihr Jungtier aus der Ferne und Zuchtmännchen Buray rupft die letzten Gräser aus dem Boden, um sie genüsslich zu verspeisen. Wegen ihrer breiten Hufe sinken die Tiere nicht im Schnee ein. Diese Eigenschaft hilft ihnen auch in ihrer ursprünglichen Heimat, der Wüste, wie Zingg erklärte.
Die Kälte sei kein Problem für die Tiere. Sie seien in Arabien extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt, da es tagsüber bis zu vierzig Grad heiss werde und das Thermometer nachts unter Null falle. Allgemein seien Oryx sehr pflegeleicht. Sie ernähren sich nur von Heu, sind etwa 90 Zentimeter hoch und 60 Kilo schwer.