Die Arbeitslosenquote ist im November auf 3,3 Prozent angestiegen. Diese Zunahme um einen Zehntel Prozentpunkt oder 4697 Personen seit Oktober führen die Ökonomen des Bundes auf saisonale Effekte zurück.
So habe im November die Arbeitslosigkeit auf dem Bau, im Gastgewerbe und im Bereich der Temporärstellen zugenommen, führte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, an einer Telefonkonferenz aus. Im Gegensatz dazu sei die Arbeitslosigkeit in saisonunabhängigen Branchen zurückgegangen.
Es zeigt sich also, dass die Zunahme saisonbedingt ist. Insofern erwartet Zürcher für die nächsten Wintermonate kaum einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Einzig für das Gastgewerbe, das derzeit in der Zwischensaison steckt, prognostiziert er eine Zunahme der Beschäftigung und damit eine Abnahme der Arbeitslosigkeit.
Insgesamt waren im November 149’228 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldet. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen verringerte sich um 96 auf 10’814. Um 7703 Personen ist die Zahl der Stellensuchenden gestiegen.
Weniger junge Arbeitslose
Laut Zürcher ist die Arbeitslosigkeit im November verglichen mit dem Vormonat in allen Kantonen gestiegen. In den Deutschschweizer Kantonen lag die Quote bei 2,9 Prozent gegenüber 4,4 Prozent in den Westschweizer Kantonen und dem Tessin. Dabei schnitten die Innerschweizer Kantone Nidwalden, Obwalden und Uri mit Quoten um ein Prozent am besten ab. Der Kanton Zürich verzeichnete im November eine Quote von 3,7 Prozent. Schlusslicht im kantonalen Vergleich ist Neuenburg mit einer Quote von 5,9 Prozent.
Zurückgegangen ist im November 2016 verglichen mit Oktober nur die Jugendarbeitslosigkeit. Wie für diese Jahreszeit üblich, verringerte sich unter den 15- bis 24-Jährigen die Arbeitslosigkeit um 174 Personen oder 0,9 Prozent auf 18’921 Personen. Die Quote für die Jugendarbeitslosigkeit lag im November bei 3,4 Prozent.
Prognose von 3,3 Prozent
Noch zu Beginn des Jahres 2016, im Januar und Februar, präsentierte sich der Schweizer Arbeitsmarkt deutlich schlechter: Die Arbeitslosenquote lag mit 3,6 Prozent höher als jetzt. Zur Jahresmitte im Juni und Juli ging die Quote auf 3,1 Prozent zurück und stieg dann auf 3,2 Prozent. Für das gesamte Jahr 2016 prognostiziert Zürcher eine Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent.
Obwohl der Seco-Arbeitsmarktspezialist den aktuellen Anstieg auf 3,3 Prozent im November mit saisonalen Effekten begründet, sieht er eine Stabilisierung auf diesem höheren Niveau. «Seit September stabilisiert sich die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent,» sagte er an der Telefonkonferenz.
Für das kommende 2017 geht Zürcher von einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von saisonbereinigt 3,3 Prozent aus. Das kommt einer leichten Steigerung der Arbeitslosigkeit gleich. Weil jedoch derzeit die Frühindikatoren auf eine leichte Abnahme hindeuteten, erwartet Zürcher für Ende 2017 saisonbereinigt einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit auf dann wieder 3,2 Prozent.