Eine gebrochene Leitung ist die Ursache des Säureunfalls in einer Metallveredelungsfirma vom Montag im thurgauischen Wängi. Das haben Ermittlungen der Kantonspolizei ergeben. Am Dienstag konnte der Betrieb in der Firma laut Polizeiangaben wieder aufgenommen werden.
Zwei Mitarbeiter der Firma wechselten am Montagvormittag im Keller an einem Salpetersäure-Tank eine Förderpumpe aus. Später wurde festgestellt, dass bei der Pumpe Säure auslief. Das Auslaufen konnte nicht gestoppt werden, deswegen wurde die Feuerwehr gerufen.
Beim Versuch, das Auslaufen der Säure zu stoppen, verletzte sich ein Mitarbeiter leicht. Er wurde von einem Kollegen ins Spital gefahren; der Mann konnte das Spital am Montag wieder verlassen.
Ätzende Dämpfe
Gemäss den bisherigen Erkenntnissen liefen durch eine defekte Kunststoffleitung mehrere hundert Liter Salpetersäure aus, die sich im Keller verteilten. Die ätzenden Dämpfe gelangten durch Fenster und Schächte ins Freie, wie es im Communiqué der Polizei heisst.
Es wurde Sirenenalarm ausgelöst und die Bevölkerung über Radio aufgerufen, die Fenster zu schliessen und nicht nach draussen zu gehen. Rund 40 Mitarbeiter des Metallveredelungsunternehmens wurden von den Einsatzkräften aufgefordert, die Firma zu verlassen. Am Dienstagmorgen konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden.
100 Feuerwehrleute im Einsatz
Rund 100 Angehörige der Feuerwehr Wängi, des Stützpunktes Münchwilen und der Chemiewehr Thurgau in Weinfelden standen derweil im Einsatz. Die Säuredämpfe wurden mit sogenannten Hydroschildern (Wasserbarrieren) niedergeschlagen. Die Säure im Keller musste von einer Spezialfirma abgepumpt und fachgerecht entsorgt werden.
Um 14.30 Uhr konnten die Behörden über Radio Entwarnung geben; die Gefahr war gebannt. Dank des raschen und gezielten Einsatzes der Rettungskräfte habe eine Gefährdung der Umwelt abgewendet werden können, heisst es in der Meldung der Kantonspolizei.