Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras hat mit Betroffenheit auf das ergebnislose Ende der Beratungen der Finanzminister der Eurozone reagiert. Samaras hält einen Aufschub der Hilfen für sein Land für ungerechtfertigt.
„Griechenland hat eingehalten, wozu es sich verpflichtet hat“, sagte Samaras am Mittwoch in Athen. „Unsere Partner müssen nun zusammen mit dem IWF ebenfalls tun, was sie sich vorgenommen haben.“ Technische Schwierigkeiten bei der Suche nach einer Lösung „rechtfertigen weder Nachlässigkeiten noch Verzögerungen“.
Der Ministerpräsident warnte, von der Entscheidung über neue Milliardenhilfen hänge nicht nur die Zukunft seines Landes ab, sondern auch die Zukunft der gesamten Eurozone.
Die Beratungen der Finanzminister waren in der Nacht zum Mittwoch überraschend gescheitert. Die Gespräche würden am kommenden Montag fortgesetzt, teilte Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker mit.
Damit liegt auch die Auszahlung der nächsten Hilfstranche auf Eis. Griechenland hofft auf eine neue Hilfsauszahlung von mindestens 31,5 Mrd. Euro.
Intensive Diskussion
„Wir haben intensiv diskutiert“, sagte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble nach den Gesprächen. Da die Fragen so kompliziert seien, habe es jedoch keine abschliessende Lösung gegeben.
Schäuble zufolge liegt „eine Reihe von Optionen“ auf dem Tisch, wie eine Finanzierungslücke im Hilfsprogramm für Griechenland geschlossen werden soll. Die Eurogruppe und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten sich schon in der vergangenen Woche nicht auf einen Plan zur Unterstützung Griechenlands einigen können.
Griechenland habe alle Vorbedingungen in befriedigender Weise erfüllt, hiess es in einer knappen Mitteilung von Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker. Bis zum Montag müsse nun weitere „technische Arbeit“ erledigt werden.