Mit einem Smartphone, das auf Sprachbefehle reagiert und seinen Nutzer erkennt, will Samsung seine neu gewonnene Stellung als Nummer Eins auf dem Markt verteidigen. Der südkoreanische Konzern stellte am Donnerstagabend in London sein Galaxy S3 vor.
Mit dem Gerät setzt das Unternehmen aus Südkorea nun vor allem seinen Konkurrenten Apple unter Druck, der offenbar bald mit einem neuen iPhone aufwarten wird.
Eine intelligente Acht-Megapixel-Kamera soll im Galaxy S3 die Augenbewegungen des Nutzers erkennen und speichern, wie dieser sein Gerät nutzt; wie das iPhone 4S von Apple verfügt auch das S3 über eine Spracherkennung. Der Bildschirm ist mit einer Diagonale von 4,8 Zoll (12,2 Zentimeter) grösser als bei den Vorgängern.
Dank eines schmaleren Rahmens sei das Galaxy S3 aber insgesamt nicht viel breiter als das Galaxy S2, sagte Samsung-Manager JK Shin. Dafür aber ist es mit einem Gewicht von 133 Gramm ein wenig schwerer als sein Vorgänger-Modell, das gerade einmal 116 Gramm wog.
Das neue Smartphone ermögliche eine realitätsnahe, „natürliche und menschliche Nutzung“, schwärmte Shin. Das S3 „öffnet neue Horizonte und macht dein Leben einfach aussergewöhnlicher“. Das neue Multimediahandy gibt es in neuen Farben: hellblau und weiss. Zunächst soll es Ende Mai in Europa in die Läden kommen, danach in Asien und Afrika. Einen Preis nannte Samsung noch nicht.
Erbitterter Patentstreit
Shin zeigte sich zuversichtlich, dass das neue Gerät keine weiteren Gerichtsprozesse mit Haupt-Rivale Apple provozieren wird. „Anwendungen, die Gegenstand früherer Gerichtsverfahren waren, finden in diesem neuen Modell keine Verwendung“, betonte er.
Samsung und Apple stehen sich in zahlreichen Prozessen in der ganzen Welt gegenüber. Meist geht es um den Vorwurf der Patentverletzung. Ein US-Gericht orderte die Firmenchefs nun zu Schlichtungsgesprächen. Sie sollen am 21. und 22. Mai stattfinden.
Samsung ist seit kurzem Weltmarktführer bei den boomenden Smartphones. Der südkoreanische Konzern hatte hier mit 42,3 Millionen verkaufter Geräte im ersten Quartal einen Marktanteil von 29 Prozent. Apple folgte mit 35,2 verkauften Geräten, was einem Marktanteil von 24 Prozent entsprach.