Der Wirtschaftsexperte Pedro Sánchez will die spanischen Sozialisten (PSOE) als neuer Parteichef und Oppositionsführer aus der Krise führen. Der 42-jährige Parlamentsabgeordnete wurde am Samstag in Madrid zum Nachfolger von Alfredo Pérez Rubalcaba ernannt.
Der 62-Jährige, der nach dem Debakel der PSOE bei der Europawahl am 25. Mai seinen Rücktritt angekündigt hatte, verabschiedete sich auf dem Sonderparteitag unter Tränen aus seinem Amt.
Der Ökonomiedozent Sánchez geht in die 135-jährige Geschichte der PSOE als der erste Parteichef ein, der von den Mitgliedern und nicht auf einem Parteitag gewählt wurde. Die Delegierten bestätigten lediglich im Akklamationsverfahren den Ausgang einer Abstimmung unter den PSOE-Mitgliedern, bei der sich Sánchez vor zwei Wochen gegen zwei Gegenkandidaten durchgesetzt hatte.
«Ich glaube an eine Linke, die Spanien ändern wird, an eine Linke, die sich nicht damit begnügt zu protestieren, sondern die auch den Anspruch erhebt zu regieren», sagte der neue Parteichef. Er werde nicht zögern, korrupte Politiker aus der Partei auszuschliessen.
Sánchez will den PSOE-Parteichef in der Region La Rioja, César Luena zur neuen Nummer zwei in der Gesamtpartei machen. Die Frauenrechtlerin Micaela Navarro soll das eher repräsentative Amt des Parteipräsidenten erhalten.