Sanitärtechnik-Konzern Geberit vor grossen Änderungen

Der Sanitärtechnik-Konzern Geberit steht vor einer Veränderung: Er wird nicht nur Badezimmer «hinter der Wand» mit Anlagen ausstatten, sondern auch Wannen und Duschen anbieten. Kurz vor der Integration des zugekauften Geschäfts weist Geberit Höchstwerte aus.

Ein Mitarbeiter der Geberit kontrolliert Abflussrohre (Archiv) (Bild: sda)

Der Sanitärtechnik-Konzern Geberit steht vor einer Veränderung: Er wird nicht nur Badezimmer «hinter der Wand» mit Anlagen ausstatten, sondern auch Wannen und Duschen anbieten. Kurz vor der Integration des zugekauften Geschäfts weist Geberit Höchstwerte aus.

Der Reingewinn wuchs 2014 um 14,4 Prozent auf 498,6 Mio. Franken. Das ist der höchste Wert seit dem Börsengang von 1999. Der operative Gewinn (EBIT) lag mit 576,9 Mio. Fr. um 13 Prozent höher als im Vorjahr. Auf Stufe EBITDA blieben 657,1 Mio. Fr. oder knapp 11 Prozent mehr. Die EBITDA-Marge erreichte mit 27,3 Prozent einen deutlich höheren Wert als im Vorjahr mit 25,9 Prozent.

Der Umsatz stieg auf rund 2,4 Mrd. Franken, wie Geberit bereits im Januar bekannt gemacht hat. Das sind nochmals knapp 5 Prozent mehr als im bereits starken Vorjahr

Und die Erfolgsgeschichte scheint weiter zu gehen, trotz Frankenstärke und schleppender Baukonjunktur in Europa. Der neue Chef Christian Buhl, der die Führung Anfang Jahr übernommen hat, gab sich vor Medienvertretern am Dienstag zuversichtlich. Es sei ein Privileg, ein solch erfolgreiches Unternehmen zu führen. «Ich nenne es lieber ein schönes Erbe statt ein schwieriges», sagt er.

Seine ersten Monate als Geberit-Chef werden geprägt sein von der Integration der für rund 1,29 Mrd. Fr. zugekauften Sanitec. Die Übernahme des finnischen Herstellers und Vertreibers von Badezimmerkeramik ist die grösste Akquisition in der Firmengeschichte von Geberit.

Schritt zum Endkunden

Mit der Übernahme erweitert Geberit sein Angebot mit Badezimmer-Design. Im Jargon spricht man von Produkten «vor der Wand», also solche, die sichtbar sind und nicht wie die Sanitärtechnologie versteckt in der Wand. Neu beliefert Geberit dadurch auch nicht mehr nur Händler, sondern auch Endkunden.

Sanitec wird funktional integriert und als Produktebereich «Keramik- und Keramik ergänzende Produkte» geführt. Geberit rechnet dadurch mit Umsatz- und Kostensynergien von 45 Mio. Euro auf der Betriebsgewinnstufe EBIT. Die Integrationskosten machen einmalig in etwa ebenso viel aus. Die Sanitec-Zahlen wird Geberit ab Februar 2015 konsolidieren.

Die Aktionäre scheinen zuversichtlich zu sein. Der Aktienkurs stand Anfang Nachmittag um 2,8 Prozent Plus. Punkten konnte Geberit mit der Wiederaufnahme des Aktienrückkaufprogramms und der rund 10 Prozent höheren Dividende. Pro Aktie sollen 8,3 Franken ausbezahlt werden.

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