Angehende Sanitätssoldaten und Einheitssanitäter der Schweizer Armee müssen sich künftig obligatorisch einem HIV-Text unterziehen. Für die übrigen angehenden Rekruten ist dieser Test freiwillig, wie das VBS einen Bericht der «Neuen Zürcher Zeitung» bestätigte.
Die künftigen Sanitätssoldaten und Einheitssanitäter würden im Anlegen und im Umgang mit Infusionen sowie im Verabreichen von Spritzen nach zivilen Standards ausgebildet, schreibt das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in der Mitteilung.
Mit der Testpflicht ab nächstem Jahr will die Armee das Risiko einer Ansteckung bei der Ausbildung minimieren. Sanitätssoldaten seien in der Regel keine Profis aus Pflegeberufen, würden jedoch im Rahmen ihrer Rekrutenschule intensiv in diesen Belangen ausgebildet und erlangten dabei nach bestandener Prüfung das Diplom als Pflegehelfer SRK.
Die Armee bietet bereits seit rund zehn Jahren auf freiwilliger Basis Blutlabortests an. Unter anderem werden viral ansteckende Krankheiten wie Hepatitis B und C abgeklärt. Bisher haben rund 60 Prozent der Stellungspflichtigen diesen Test gewünscht. Neu wird ab erstem Quartal 2014 bei der Rekrutierung auch der HIV-Test angeboten. Für diese Labortests läuft derzeit eine WTO-Ausschreibung.
Eine frühzeitige Erkennung der ansteckenden Leberkrankheiten erhöhe die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie, schreibt das VBS weiter. Ausserdem werde die Blutgruppe bestimmt, was die Nothilfe im Ernstfall erleichterte.
Die entsprechenden Daten würden in den persönlichen Sanitätsdossiers der Stellungspflichtigen festgehalten. Der Umgang damit unterliege den Vorschriften des Arztgeheimnisses. Die Stellungspflichtigen würden vorgängig über ihre Rechte informiert und dokumentierten bei der Zusage für die Bluttests mit ihrer Unterschrift ihr Einverständnis.