Nach tagelangen massiven Protesten haben die Demonstranten in São Paulo ihr wichtigstes Ziel erreicht: Die seit 2. Juni geltende Preiserhöhung für Bus- und U-Bahntickets wird zurückgenommen, wie Gouverneur Geraldo Alckmin und Bürgermeister Fernando Haddad mitteilten.
Die Preise waren von 3,00 auf 3,20 Reais (von umgerechnet 1,27 auf 1,35 Franken) angehoben worden. Begründet wurde der Aufschlag von knapp zehn Rappen mit notwendigen Investitionen.
Gouverneur Alckmin und Bürgermeister Haddad sprachen am Mittwoch von einem «grossen Opfer». Sie machten klar, dass die Einnahmeausfälle an anderer Stelle eingespart werden müssten. Darüber müsse gesprochen werden.
Auch in Rio kündigte Bürgermeister Eduardo Paes die Rücknahme der Tariferhöhung von 2,75 auf 2,95 Reais an. Den gleichen Schritt hatten in der vergangenen Tagen bereits sieben andere Städte im Land verkündet.
Landesweit waren in den vergangenen Tagen Hunderttausende auf die Strasse gegangen. Die Tariferhöhung war ein zentrales Anliegen der Demonstrantinnen und Demonstranten, doch die Proteste richten sich auch gegen die Milliarden-Kosten für die Fussball-WM 2014, die Olympischen Sommerspiele 2016 und die Korruption in Brasilien.