Nach dem Euro-Krisengipfel in Brüssel hat Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy sein Land auf neue harte Sparanstrengungen vorbereitet. Das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr werde wahrscheinlich nur 1 Prozent betragen und nicht wie ursprünglich erwartet 1,75 Prozent.
Dies sagte der Staatschef am Donnerstagabend in einem Fernsehinterview. Um das Staatsdefizit zu senken, seien Einsparungen oder zusätzliche Einnahmen in Höhe von sechs bis acht Milliarden Euro notwendig. In den kommenden zehn Tagen werde es dazu Entscheide geben. Konkrete Massnahmen werde die Regierung nach dem G-20-Gipfel nächste Woche in Cannes ankündigen.
Eine Senkung der Wachstumsprognose durch Frankreich war erwartet worden, nachdem weltweit wegen der Finanzkrise das Wachstum stockt. Ziel der konservativen französischen Regierung ist es, die Neuverschuldung im nächsten Jahr auf 4,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu drücken.
Dazu hat Paris bereits Einsparungen in Höhe von elf Milliarden Euro im Jahr 2012 vorgesehen. Zuletzt hatte die Ratingagentur Moody’s Paris gewarnt, dass die Bestnote AAA für die Kreditwürdigkeit des Landes in Frage gestellt werden könnte, sollte der Staat seine Sparpläne nicht in ausreichendem Masse umsetzen.
Frankreich will das Defizit bis 2013 auf die im europäischen Stabilitätspakt vorgeschriebene Höchstgrenze von drei Prozent drücken. Im vergangenen Jahr hatte die Neuverschuldung des französischen Staates 7,1 Prozent erreicht.