Die angeschlagene skandinavische Fluggesellschaft SAS will mit einem radikalen Sparplan ihr drohende Aus abwenden. Insbesondere sollen Renten und Löhne gekürzt, 800 Arbeitsplätze gestrichen und die Löhne des Personals um bis zu 17 Prozent gesenkt werden, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Insgesamt sollen Kosten in Höhe von 3 Mrd. schwedischen Kronen (rund 490 Mio. Franken) eingespart werden. SAS hat nach eigenen Angaben zudem von der schwedischen Regierung und mehreren Grossbanken Kreditzusagen über 3,5 Mrd. Kronen erhalten, allerdings nur unter der Bedingung, dass es zu einer Einigung mit den Gewerkschaften kommt.
„Wir verlangen viel, aber es gibt keinen anderen Weg“, sagte SAS-Chef Rickard Gustafson am Firmensitz in Stockholm. Er bezeichnete die Massnahmen als „last call“ (letzter Aufruf) zur Rettung der SAS.
Neben den Sparmassnahmen ist auch der Verkauf der profitablen norwegischen Regionalfluglinie Widerøe und weiterer Geschäftsbereiche geplant. Insgesamt wird die Mitarbeiterzahl der SAS-Gruppe von 15’000 auf 9000 sinken.
Die nordeuropäische Fluggesellschaft kündigte den Sparplan zusammen mit den jüngsten Quartalszahlen an. Von Juli bis September hat SAS bei einem Umsatz von 11,1 Mrd. Fr. zwar einen Nettogewinn von 434 Mio. Kronen geschrieben.
Über die letzten Jahre gesehen hat die Fluggesellschaft allerdings mit Verlusten gearbeitet. Am Wochenende gab es sogar Spekulationen über eine baldige Zahlungsunfähigkeit der Airline.