Damit auch kleinste Verunreinigungen des Wassers nicht in Seen und Flüsse gelangen, will der Bundesrat rund 100 Kläranlagen aufrüsten. Das kostet rund 1,2 Milliarden Franken. Drei Viertel davon sollen über eine neue Abgabe über 20 Jahre finanziert werden.
Sogenannte Mikroverunreinigungen mit Substanzen wie Medikamenten oder Hormonen können schon in geringsten Mengen eine Gefahr für Tiere und Pflanzen in Gewässern bedeuten. Mit einer weiteren Reinigungsstufe bei den Abwasserreinigungsanlagen (ARA) lassen sich solche Schadstoffe zu einem grossen Teil eliminieren, wie das Bundesamt für Umwelt in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.
Der Bundesrat will nun handeln. Rund 100 von 700 ARA in der Schweiz sollen die zusätzliche Stufe einbauen müssen. Es handelt sich dabei um grosse Anlagen in dicht besiedeltem Gebiet sowie solche im Einzugsgebiet von Seen und Gewässern.
75 Prozent der Investitionskosten für die Aufrüstung sollen über eine gesamtschweizerische Finanzierungslösung gedeckt werden. Dabei fallen rund 9 Franken pro Einwohner und Jahr über 20 Jahre an. Der Bundesrat verabschiedete eine entsprechende Botschaft mit Änderungen des Gewässerschutzgesetzes.