Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat der SBB am Montag die Bewilligung für den Betrieb des Gotthard-Basistunnels erteilt. Damit kann am 11. Dezember der fahrplanmässige Betrieb mit Personen- und Güterverkehr durch den Gotthard-Basistunnel endgültig aufgenommen werden.
Die erteilte Betriebsbewilligung enthalte noch verschiedene Auflagen und betriebliche Einschränkungen, wie das BAV am Montag mitteilte. So ist beispielsweise die Geschwindigkeit im Tunnel vorerst auf 200 Stundenkilometer (km/h) anstelle der möglichen 250 km/h beschränkt. Pro Tag werden rund 50 Personenzüge sowie bis zu 260 Güterzüge den Tunnel befahren können.
Bis am 11. Dezember gilt noch die Bewilligung für den Probebetrieb. Er dient dazu, die Abläufe des Betriebs schrittweise hochzufahren, zu testen und die erforderlichen Nachweise für die Gebrauchstauglichkeit des Systems zu erbringen.
Bis zum Ende des Testbetriebs werden rund 5000 Güter- und Personenzüge durch den Tunnel gefahren sein. Vorher hatte die AlpTransit Gotthard AG (ATG) zudem 3000 Testfahrten durchgeführt.
NEAT soll 2020 vollendet sein
Mit der Fahrplanänderung wird der längste Tunnel der Welt in das schweizerische und europäische Bahnnetz integriert. Am 57 Kilometer langen Tunnel haben zu Spitzenzeiten 2400 Personen auf verschiedenen Baustellen gearbeitet. Die Bauzeit dauerte 17 Jahre und die effektiven Gesamtkosten belaufen sich auf 12 Milliarden Franken.
Der Tunnel weist praktisch keine Steigung auf. Die Flachbahn erlaubt damit im Güterverkehr längere Züge, weniger Loks und kürzere Fahrzeiten. Die Verkürzung der Reisezeiten im Personenverkehr von rund einer halben Stunde werden ab dem Fahrplanwechsel schrittweise spürbar.
Die Gotthard-Achse der Neuen Alpentransversalen (NEAT) soll voraussichtlich im Jahr 2020 mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels vollendet sein. Gleichzeitig soll der 4-Meter-Korridor auf der Nord-Süd-Achse betriebsbereit sein. Dabei werden von Basel bis Chiasso bis 2020 insgesamt zwanzig Tunnel angepasst, damit Sattelauflieger mit vier Meter Höhe auf Bahnwagen transportiert werden können.