Die SBB hat über Jahre hinweg Schwarzfahrerdaten zu lange gehortet und damit gegen Datenschutzbestimmungen verstossen. SBB-Sprecher Stephan Wehrle bestätigte den von der «SonntagsZeitung» aufgedeckten Sachverhalt. Tatsächlich seien die Daten für «Reisen ohne gültigen Fahrausweis» zu spät gelöscht worden.
Die Bahn sei vom Datenschützer auf diesen Fehler hingewiesen worden, und in Zusammenarbeit mit diesem sei eine Lösung gefunden worden, sagte Wehrle.
Alle Schwarzfahrerdaten in der Liste, die über zwei Jahre alt seien, seien unterdessen gelöscht. Dabei handle es sich um etwa die Hälfe der gespeicherten Personen. Dass sie zuvor nicht innerhalb der beabsichtigten Frist von zwei Jahren gelöscht wurden, sei auf einen Systemfehler zurückzuführen, der inzwischen behoben sei.
Der eidgenössische Datenschützer hatte in den Kundendateien der SBB Angaben gefunden, die bis ins Jahr 1999 zurückreichten, wie eine Notiz im Jahresbericht zeigt. Gemäss «SonntagsZeitung» betrafen sie 250’000 Personen. Zudem soll die SBB gemäss Erkenntnissen des Datenschützers sogar widerrechtlich Informationen von Passagieren mit gültigem Billett gespeichert haben.