SBB im letzten Jahr mit mehr Passagieren

Die SBB hat im letzten Jahr durchschnittlich pro Tag 977’000 Passagiere befördert. Das sind 26’000 mehr als im Vorjahr, wie SBB-Chef Andreas Meyer bekannt gab. Obwohl das Konzernergebnis damit rund 40 Millionen Franken besser ist als im Vorjahr, sind weitere Tariferhöhungen nicht vom Tisch.

Gedränge auf dem Perron - die SBB erzielte 2011 einen Passagier-Rekord (Archiv) (Bild: sda)

Die SBB hat im letzten Jahr durchschnittlich pro Tag 977’000 Passagiere befördert. Das sind 26’000 mehr als im Vorjahr, wie SBB-Chef Andreas Meyer bekannt gab. Obwohl das Konzernergebnis damit rund 40 Millionen Franken besser ist als im Vorjahr, sind weitere Tariferhöhungen nicht vom Tisch.

Die Zahl der SBB-Passagiere ist im vergangenen Jahr weiter um 2,7 Prozent angestiegen, gleichzeitig ist jedoch der Ertrag beim Personenverkehr um 27 Prozent zurückgegangen. Das Konzernergebnis der SBB ist mit 339 Millionen Franken rund 40 Millionen besser als im Vorjahr.

Zum Konzerngewinn steuerte der Personenverkehr 214 Millionen Franken bei, 79 Millionen weniger als im Jahr zuvor. Die höheren Billettpreise hätten die vom Bundeserat beschlossenen höheren Trassenpreise nur zur Hälfte abfedern können.

Weil diese Trassenkosten in zwei Schritten nochmals steigen werden, seien weitere Effizienzsteigerungen nötig, sagte Meyer. Nach den Worten von Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi werden auch Tariferhöhungen nicht zu vermeiden sein. Doch auch Angebot und Service würden ausgebaut.

Plädoyer für den Ausbau der Bahninfrastruktur

Gygi appellierte an der Bilanzmedienkonferenz vom Donnerstag in Zürich an Politik und Volk, die wichtige Vorlage zu „Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur“ (FABI) nicht scheitern zu lassen. Es sei der „Lebensnerv des künftigen Bahnverkehrs“.

Nur schon eine Verzögerung der Vorlage habe einschneidende Auswirkungen auf die Qualität des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz. Verteilschlüssel und Prioritäten der einzelnen Projekte sind heftig umstritten. Gygi mahnte die Regionen zu „Mässigung und Weitsicht im nationalen Interesse“. Das Volk wird voraussichtlich 2013 oder 2014 über die Bahnfinanzierungsvorlage abstimmen.

Güterverkehr definitiv sanieren

Sorgenkind ist noch immer der Güterverkehr. Dieser stagnierte wegen eines rückläufigen Binnenmarktes und unter dem Druck des starken Frankens. SBB Cargo und SBB Cargo International transportierten letztes Jahr 195’000 Tonnen Güter pro Tag, 5’000 Tonnen weniger als 2010.

Die Ausgliederung des internationalen Güterverkehrs habe sich positiv auf das Konzernergebnis ausgewirkt, sagte Finanzchef Georg Radon. Das Defizit beim Güterverkehr sank auf 46 Millionen Franken (Vorjahr: 64 Millionen).

Meyer strebt bis im Jahr 2013 schwarze Zahlen beim Güterverkehr an. Laut dem SBB-Chef gäbe es ohne Sanierungsmassnahmen 2013 dreistellige rote Zahlen. Meyer will den kombinierten Güterverkehr im Inland fördern. Für die Sanierung müsse man auch den Mut haben, alte Zöpfe abzuschneiden.

Pünktlichkeit gesteigert

Bei der Pünktlichkeit habe die SBB zugelegt: 89,8 Prozent der Passagiere erreichten ihr Ziel mit maximal drei Minuten Verspätung (2010: 87 Prozent). Und in 97,7 Prozent aller Fälle hätten die Anschlüsse gewährleistet werden können. Diese Werte seien höher als je zuvor, rühmt sich die SBB.

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