Das Konzernergebnis der SBB ist im ersten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um 43 Prozent auf 57 Millionen Franken gesunken. Es wurden aber mehr Passagiere und Güter befördert, wie die SBB am Montag mitteilte.
SBB Cargo erzielte erneut einen Gewinn und SBB Cargo International realisierte erstmals schwarze Zahlen.
Als Gründe für das tiefere Konzernergebnis werden höhere Aufwendungen für Unterhalt der Infrastruktur, höhere Abschreibungen primär aufgrund neuer Züge sowie tiefere Veräusserungsgewinne für Immobilien angegeben.
Der Free Cash Flow nach Finanzierung der öffentlichen Hand belief sich auf minus 384 Millionen Franken. Als Folge der geringeren Rollmaterialbeschaffungen sowie zeitlichen Verschiebungen von Immobilienprojekten war dies eine Verbesserung um 102 Millionen Franken gegenüber der Vorjahresperiode.
Als Folge des negativen Free Cash Flows erhöhte sich die verzinslichte Verschuldung um sieben Prozent auf 8,703 Milliarden Franken.
Der Betriebsertrag auf Konzernebene stieg um 3,2 Prozent auf 4,173 Milliarden Franken. Dieses Ergebnis wird auf höhere Personenverkehrserträge dank höherer Verkehrsleistung, auf die Tarifmassnahmen 2012 sowie auf gestiegene Güterverkehrserträge zurückgeführt.
Der Betriebsaufwand stieg als Folge höherer Abschreibungen beim Rollmaterial und Personalkosten in den Bereichen Infrastruktur und Personenverkehr um 3,6 Prozent auf 4,073 Milliarden Franken. Sparmassnahmen im gesamten Unternehmen und insbesondere bei Verwaltungsstellen seien eingeleitet worden, um Gegensteuer zu geben. Sie würden in der zweiten Jahreshälfte wirksam.
Drei Prozent mehr Personen befördert
Die SBB beförderte täglich rund 1’002’000 Passagiere, was einer Zunahme von drei Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Die Anzahl Personenkilometer stieg gleichzeitig um 1,7 Prozent auf 8,9 Milliarden Kilometer.
Die Zahl der Generalabonnemente, die sich Ende Juni im Umlauf befanden, erhöhte sich um 1,6 Prozent auf 443’000. Die Zahl der Halbtaxabonnemente sank demgegenüber um 0,6 Prozent auf 2,338 Millionen.
Das Ergebnis im Personenverkehr sank als Folge der höheren Abschreibungen auf Rollmaterial infolge der kontinuierlich modernisierten Flotte auf minus zwei Millionen gegenüber 29 Millionen Franken im Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet die SBB wegen des saisonalen Geschäftsgangs mit höheren Verkehrserträgen im zweiten Halbjahr aber ein positives Ergebnis.
Mit 89,6 Prozent hat die Kundenpünktlichkeit gegenüber der Vorjahresperiode (87,3 Prozent) gesteigert werden können, wie die SBB weiter schreibt. Die gewährten Anschlüsse blieben mit 97,4 Prozent auf hohem Niveau stabil. In der Vorjahresperiode waren es noch 97,5 Prozent gewesen.
SBB Cargo weiterhin positiv
Die Gesamtverkehrsleistung beim Güterverkehr Schweiz stieg um 27 Prozent auf 7,6 Milliarden Nettotonnenkilometer, was vor allem auf Neuverkehr auf der Nord-Süd-Achse zurückgeführt wird. Gegenüber der Vorjahresperiode erhöhte sich das Ergebnis von drei auf 15 Millionen Franken.
Positiv entwickelt habe sich auch SBB Cargo International. Dieser Bereich erzielte einen Gewinn von 1,1 Millionen Franken, was einer Verbesserung um 3,9 Millionen Franken gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 entspricht.
Verbesserter Mobilfunk-Empfang bis Ende Jahr
Die SBB will im zweiten Halbjahr Leistungen und Angebote weiter verbessern. Insbesondere in der Westschweiz soll das Angebot ausgebaut werden: In Genf eröffnet im September der neue Bahnhof Cornavin und im November erfolgt in Lausanne der Spatenstich für das Generationenprojekt «Léman 2030», wie die SBB ankündigt.
Bis Ende Jahr sollen die Bahnkunden dank Signalverstärkern von gutem Mobilfunk-Empfang in sämtlichen Wagen des Fernverkehrs profitieren können, schreibt die SBB weiter. Und bis Ende 2015 wird in rund 100 Bahnhöfen ein kostenloser Internet-Zugang zur Verfügung stehen.