Die SBB sprengt am Samstagmorgen den absturzgefährdeten Fels oberhalb der seit Mittwoch unterbrochenen Bahnlinie in Gurtnellen UR. Zu diesem Zweck werden auch Autobahn und Kantonsstrasse vorübergehend gesperrt. Die SBB rät am Wochenende von Reisen ins Tessin ab.
Seit sich am Mittwochnachmittag in Gurtnellen 300 bis 400 Kubikmeter Gestein lösten und ein Teil davon die Bahngleise verschütteten, ist die Gotthardstrecke unterbrochen. Und sie bleibt bis mindestens Montagmittag gesperrt.
Weil der Fels oberhalb der Bahnlinie instabil ist und weiterer ein Felssturz droht, wird er nun gesprengt. Laut Mitteilung der SBB vom Freitag geht es um rund 250 Kubikmeter Fels. Die Sprengung ist auf Samstag 11.15 Uhr angesetzt.
Von Bahnreisen ins Tessin abgeraten
Aus Sicherheitsgründen werden ab zirka 10 Uhr sämtliche Verkehrswege geschlossen: Neben der Bahnlinie auch Autobahn, Kantonsstrasse und Wanderwege. Das Gebiet wird weiträumig abgesperrt. Die Wiederöffnung der Strassen ist für 11.30 Uhr vorgesehen. Auch danach ist bis zur Stauauflösung mit Wartezeiten zu rechnen.
Für Bahnreisende werden bis zur voraussichtlichen Wiederaufnahme des Zugsverkehrs am Montagmittag Ersatzbusse zwischen Flüelen bzw. Erstfeld und Göschenen eingesetzt. Die stündliche Maximalkapazität liegt aber bei lediglich 500 Personen je Richtung. Es ist mit Verspätungen zu rechnen. Die SBB rät darum am Wochenende von Bahnreisen ins Tessin ausdrücklich ab.
Verläuft die Sprengung erfolgreich und kann der Hang als sicher beurteilt werden, beginnen noch am Samstag die Räumungs- und Instandsetzungsarbeiten. Wenn alles wie geplant klappt, werden ab Sonntagmittag wieder Güterzüge auf der Strecke verkehren.
Auch Simplon unterbrochen
Auch durch den Simplon verkehren die Züge am Wochenende nur eingeschränkt. Wegen Bauarbeiten dauert die Fahrt durch den Tunnel wesentlich länger, die Anschlüsse in Brig und Domodossola sind nicht gewährleistet. Am Samstag zwischen 10.30 Uhr und 13.30 Uhr sowie am Sonntag zwischen 12.40 Uhr und 18.40 Uhr ist der Bahnverkehr durch den Simplon für den Personenverkehr ganz unterbrochen, wie ein SBB-Sprecher sagte.