Scala-Publikum feiert Saisoneröffnung mit langem Applaus

Mit 10 Minuten langem Applaus hat das Publikum der Mailänder Scala am Mittwoch die Saisoneröffnung mit der Aufführung von Mozarts Oper „Don Giovanni“ gefeiert. Ehrengast Mario Monti wurde weniger freundlich begrüsst.

Die Scala-Saison ist eröffnet (Archiv) (Bild: sda)

Mit 10 Minuten langem Applaus hat das Publikum der Mailänder Scala am Mittwoch die Saisoneröffnung mit der Aufführung von Mozarts Oper „Don Giovanni“ gefeiert. Ehrengast Mario Monti wurde weniger freundlich begrüsst.

Wie italienische Medien berichten, beklatschten die Zuschauer den israelisch-argentinischen Dirigenten Daniel Barenboim und das Scala-Orchester begeistert. Auch die Regie des Kanadiers Robert Carsen wurde mit Enthusiasmus gefeiert.

Warmen Beifall ernteten die Sopranistin Anna Netrebko in der Rolle der Donna Anna und der Schwede Peter Mattei in der Titelrolle. Zu den Stargästen im Publikum zählten Persönlichkeiten wie der neue italienische Premier Mario Monti und Italiens Präsident Giorgio Napolitano.

„Für uns ist Barenboim ein Italiener“

„Die Oper ist wunderbar, die Regie ausserordentlich. Mit Kultur muss Italien seinen Neubeginn schaffen“, kommentierte Präsident Napolitano. Barenboim, der seit Oktober Musikdirektor der Mailänder Scala ist, habe auf ausserordentliche Weise dirigiert. „Für uns ist Barenboim ein Italiener“, sagte der Präsident.

Die Saisoneröffnung an der Scala stand trotz der edlen Tenues der Gäste und der feierlichen Atmosphäre ganz im Zeichen der Krise. Vor der Aufführung kam es vor dem Theater zu einem Studentenprotest gegen die drakonischen Einsparungen der Regierung Monti zur akuten Schuldeneindämmung. Demonstranten warfen vor Beginn der Aufführung Eier auf Premier Montis Auto.

Mehrere Millionen Zuschauer verfolgten im Fernsehen die Oper. Die Premiere wurde vom italienischen Fernsehsender RAI live gesendet. Ausserdem wurde die Oper per Live-Übertragung in 514 Kinosälen in Italien und im Ausland gezeigt. Alle geplanten Aufführungen des „Don Giovanni“ sind längst ausgebucht.

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